20 Jahre Contrapunkt – FEST
Programm:
KLAUS PAIER TRIO (Tango)
gemeinsam mit dem Verein Innenhofkultur
lineup:
Klaus Paier_accordion, bandoneon
Stefan Gfrerrer_bass
Roman Werni_drums
weitere Programmpunkte:
– Festrede Klaus Ottomeyer
– second hand modeschau
– DJ: Lobo
– Ausstellung: Haleh Arvin (Bilder)
– Kunst Licht: Hage Kautz
in der Mondgasse 16 (Betriebsgelände der Contrapunkt Soziale Betriebe GmbH), 9020 Klagenfurt
KLAUS PAIER TRIO
Die Kombination Akkordeon respektive Bandoneon sowie Kontrabass und Drums ist einzigartig in der Welt der Tango-Hybride. Klaus Paiers Begleiter gehen in ihren Beiträgen über die dienende Rolle von „Rhythmusknechten“ hinaus: die drei haben ein Zusammenspiel von kammermusikalisch dichter Interaktion entwickelt. Bereits seit den Tagen des „Accordion Projects“ ist der Drummer Roman Werni treuer Begleiter Paiers, Bassist Stefan Gfrerer stieß zu den Aufnahmen von Paiers „Accordion- Jazz & Tango Nuevo“ hinzu. Das Repertoire des Trios umfasst neben den obligatorischen Piazzolla-Stücken und Jazzstandards von Duke Ellington (Caravan), Jaco Pastorius (Three Views of a Secret), Dave Brubeck (Blue Rondo à la Turk) und Charles Mingus (Fables of Faubus) hauptsächlich Kompositionen und Arrangements von Klaus Paier, deren vordringliche Inspiration er aus dem Tango Nuevo bezieht, zuweilen aber auch aus dem hervorragend zur Swingadaption geeigneten Musette-Walzer (Le voyage à Paris).
Stefan Gfrerer studierte klassischen Kontrabass bei Ratislav Zatloukal in Klagenfurt und Jazz-Kontrabass bei Wayne Darling an der Musikhochschule in Graz und kann auf beachtliche Spielerfahrung zurückblicken: Projekte und Gigs mit Enrico Rava, Erich Bachträgl, Harald Neuwirth, Guido Jeszensky, Uli Rennert, Erich Kleinschuster, Lee Harper, Jay Clayton, Gerd Schuller, Nicola Fazzini und an der Seite von Karl Heinz Miklin, Peter Erskine u.a. in der MHS Big Band Graz.
Roman Werni absolvierte wie Paier das Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt. Er war in verschiedenen klassischen Ensembles wie dem Kärntner Symphonie Orchester, dem Ensemble Creativ und am Klagenfurter Stadttheater tätig und arbeitete in diversen Jazzbands, u.a. mit Michael Erian, Primus Sitter und Thomas Wallisch.
… Höchste rhythmische Präzision, bruchlose Tempiwechsel, nachvollziehbare Differenzierungen in den Arrangements – Paier, Gfrerer und Werni musizieren als eine Band, in der instrumentale Gleichberechtigung praktiziert wird.“
(Nordsee-Zeitung)
KLAUS PAIER accordion, bandoneon
Bevor der österreichische Akkordeonist und Bandoneonspieler Klaus Paier sich anschickte, den Tango Nuevo in neue Bahnen zu lenken, konnte er bereits auf eine fruchtbare Laufbahn in der Welt der Klassik und des Jazz zurückblicken. Paier studierte am Kärntner Landeskonservatorium und gründete 1993 sein „Accordion Project“, mit dem er beim renommierten Wettbewerb „Premio Internazionale di fisarmonica“ im italienischen Castelfidardo drei Jahre hintereinander (1994 bis 1996) den ersten Preis für die Kategorie Jazz erspielen und somit seinen Ruf als einer der herausragenden Akkordeonisten Europas festigen konnte. Ob im Duett mit dem Saxophonisten und Klarinettisten Gerald Preinfalk (Paier Preinfalk Project) oder im Trio mit Drummer Roman Werni und Kontrabassist Stefan Gfrerer (Klaus Paier Trio), das neuerdings immer öfter Liaisonen mit dem kammermusikalischen Sound eines String Quartets eingeht, stets wird Paiers hochindividueller ästhetischer Zugang offenbar: er versteht es, die Dramatik des Tango zwischen improvisativen Jazzzitaten und kammermusikalischer Präzision oszillieren zu lassen. Doch der melancholische Tango Nuevo ist nur eine von mehreren Zutaten, welche die Musik Paiers grundieren, und wird in seiner eigenwilligen Jazzfusion bloß paraphrasiert. Auch andere ethnische Elemente (von französischem Musettewalzer bis zu balkanischer Rhythmik und Melodik) fließen in Paiers stilistisch schwer einordbare Kompositionen ein.
Auf seiner Debüt-CD interpretierte er noch großteils Kompositionen seines Vorbildes Astor Piazzolla. Auf dem nachfolgenden Werk „Accordion- Jazz & Tango Nuevo“, das ihn bereits mit Gfrerer und Werni zusammenführte, verbeugt er sich mit „ Tango for Astor“ noch einmal vor dem Meister, um fortan eigene kompositorische und improvisative Pfade zu beschreiten, wovon seine jüngste CD „Movimiento“ zeugt.
Paiers musikalische Hingabe korrespondiert mit der Leidenschaftlichkeit seiner Bühnenpräsenz. So attestierte ihm Klaus Büttermann ihm Rahmen des Allgäuer Jazzmeetings 2000: „Dem Publikum dagegen ist er weit entrückt: Körper, Mimik und Atmung bilden eine Einheit mit seinem Instrument und der Musik. Diese fordert stets höchste Konzentration aufgrund der vielen melodischen, rhythmischen und dynamischen Feinheiten, die mit grandioser Technik und der Bewegung des Balges umgesetzt werden müssen.“
Nicht verwunderlich also, dass sein Name infolge einer Internetumfrage nach dem Akkordeonisten mit der hervorragendsten Bühnenpräsenz neben denen Richard Gallianos und Frank Maroccos genannt wurde – jenes Frank Maroccos übrigens, der nach Anhören von „Accordion – Jazz & Tango Nuevo“ seinem Freund Klaus Paier bekundete:
„You have definitely established your own style of accordion jazz. As you know, I have always admired your playing and this, I believe is one of the best Accordion records I have heard. Bravissimo!“