Wiegenlied fuer den Nachtmahr – von Klaus Karlbauer in der Villa For Forest
Montag - 4. Oktober um 19 Uhr - in kompakter Version.
Eintritt frei, Spenden werden gerne angenommen !
SUPPORTED by FOR FOREST - the voice for trees
Im Rahmen der Installation spielt Klaus Karlbauer live mit Elektro-Zither, Bassklarinette, Querflöte, Elektronik und gibt in Form einer Lecture Performance Einblick in die Gedankenwelt, aus der diese Arbeit entstand.
Diese „site specific Installation“ nimmt den Ort ihrer Präsentation ernst, indem auf die räumlichen und örtlichen Gegebenheiten eingegangen, reagiert wird. Es entsteht eine Interaktion zwischen der Musik „Wiegenlied für den Nachtmahr“ und dem Haus „Villa for Forest“, die als Resonanzkörper zum Erklingen gebracht wird. Die Villa dient nicht, wie üblich, als Rahmen für Kunst aller Art, sondern wird selbst zur Hauptdarstellerin mit all dem, was in sie (historisch) eingeschrieben ist.
Man durchwandert das Haus. Je nachdem, wo man sich befindet, erlebt man einen unterschiedlichen Mix der Sounds, man wählt sich seine Hörposition ebenso selbst wie die Dauer des Verweilens. Die visuellen Interventionen sind minimal und bieten keine Erklärungen sondern dienen als Orientierungssystem und liefern Anregungen zur freien Assoziation. Die Besucher_innen sind eingeladen, ihre eigenen Geschichten bzw. Ihren eigenen Film zu (er-) finden, angeregt durch den Sound in den leeren Räumlichkeiten der „Villa for Forest“.
Pressezitate zum Album – Release:
EIN KUNSTVOLLER DUNKLER KLANG
Den Künstler Klaus Karlbauer musikalisch einzuordnen, ist kein leichtes Unterfangen. Allein zu seinem neuen Album „Wiegenlied für den Nachtmahr“ – bei dem der Künstler zwei Instrumente verwendet, Zither und Klarinette – hat er in den Kritiken eine ganze Liste von Genrezuordnungen gefunden. Darunter Singer Songwriter, Dark Ambient, Giallo Soundtrack, Filmmusik, Pathos, Gekippte Kammermusik, Meta-Americana, Free Jazz. Und genau diese Tatsache – nicht einordbar zu sein – gefällt dem sogenannten „Revoluzzer“.
Dunkles Donnergrollen dröhnt zu Beginn des Albums mit dem Titel „My Rheingold“. Zu Richard Wagner pflegt Karlbauer eine lebenslange Hassliebe. Im zweiten Stück spielt Klaus Karlbauer die Zither sehnsuchtsvoll wie eine Hawaii-Gitarre. Klaus Karlbauer dazu:
Es muss diesen Kontrast aushalten. Es wird erst ab einer gewissen Ambiguität künstlerisch interessant. Alles, was eindeutig ist, interessiert mich überhaupt nicht.
Einmal mehr überrascht Klaus Karlbauer mit einem ungewöhnlichen musikalischen Zugang, mit einer Idee experimentellen Charakters, die wenig zu tun hat mit dem, was man musikalisch heutzutage sonst so geboten bekommt.
Teils haben die brachialen Gewitter zuvor nämlich eine beklemmende Wirkung, etwa beim unmissverständlich betitelten Track »Blood«. Angenehm sind dabei die zwischengelagerten Auflockerungen, die es erst möglich machen, diese Veröffentlichung im Ganzen durchzuhören, ohne sich in einem Wahnzustand wiederzufinden. Insgesamt ist die Reise durch das Album eine intensive und von Brüchen und Wechseln gekennzeichnete, die trotz mancher Filmmusik-Vibes den Eindruck hinterlässt, selten zuvor Vergleichbares gehört zu haben.
„Wiegenlied für den Nachtmahr“ – so heißt die neue Schallplatte des Musikers, Komponisten und Filmemachers Klaus Karlbauer. Nach zahlreichen dezidiert gesellschaftspolitischen Arbeiten der letzten Jahre widmet sich Karlbauer darauf nun dem Seelenleben. Klaus Karlbauer genoss gnadenlos bodenständige musikalische Frühbildung in einer Kärntner Blaskapelle, studierte später Querflöte und suchte schließlich Ergänzung zur hohen Tonlage seines Instruments. Mittlerweile zählen die Zither und die Bassklarinette zu den Leib- und Lebensinstrumenten des Musikers. Mit radikal un-akademischen Spieltechniken lotet Klaus Karlbauer auf seinem neuen Album musikalische und vor allem persönliche Grenzen aus und konfrontiert seine Hörerschaft mit einem akustischen Ausnahmezustand.