LANGE NACHT DER MUSEEN – „Wiegenlied für den Nachtmahr“ von Klaus Karlbauer in der Villa For Forest
Lange Nacht der Museen - 2.10.2021, ab 18 Uhr: Performance in regelmässigen Abständen
Montag, 4.10.2021 - 19 Uhr: Performance kompakt
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Klaus Karlbauer inszeniert sein aktuelles Album „Wiegenlied für den Nachtmahr“ nach dem erfolgreichen Release nun in der „Villa for Forest“ als begehbare, multimedial erweiterte Sound - Installation: „Es entsteht der fiktive Soundtrack für einen dystopischen Film, dem Hoffnung und Romantik aber keineswegs fremd sind“ (Falter)
Im Rahmen der Installation spielt Klaus Karlbauer live mit Elektro-Zither, Bassklarinette, Querflöte, Elektronik und gibt in Form einer Lecture Performance Einblick in die Gedankenwelt, aus der diese Arbeit entstand.
Diese „site specific Installation“ nimmt den Ort ihrer Präsentation ernst, indem auf die räumlichen und örtlichen Gegebenheiten eingegangen, reagiert wird. Es entsteht eine Interaktion zwischen der Musik „Wiegenlied für den Nachtmahr“ und dem Haus „Villa for Forest“, die als Resonanzkörper zum Erklingen gebracht wird. Die Villa dient nicht, wie üblich, als Rahmen für Kunst aller Art, sondern wird selbst zur Hauptdarstellerin mit all dem, was in sie (historisch) eingeschrieben ist.
Man durchwandert das Haus. Je nachdem, wo man sich befindet, erlebt man einen unterschiedlichen Mix der Sounds, man wählt sich seine Hörposition ebenso selbst wie die Dauer des Verweilens. Die visuellen Interventionen sind minimal und bieten keine Erklärungen sondern dienen als Orientierungssystem und liefern Anregungen zur freien Assoziation. Die Besucher_innen sind eingeladen, ihre eigenen Geschichten bzw. Ihren eigenen Film zu (er-) finden, angeregt durch den Sound in den leeren Räumlichkeiten der „Villa for Forest“.
Supported by FOR FOREST - the voice for trees
Pressezitate zum Album – Release:
EIN KUNSTVOLLER DUNKLER KLANG
Den Künstler Klaus Karlbauer musikalisch einzuordnen, ist kein leichtes Unterfangen. Allein zu seinem neuen Album „Wiegenlied für den Nachtmahr“ – bei dem der Künstler zwei Instrumente verwendet, Zither und Klarinette – hat er in den Kritiken eine ganze Liste von Genrezuordnungen gefunden. Darunter Singer Songwriter, Dark Ambient, Giallo Soundtrack, Filmmusik, Pathos, Gekippte Kammermusik, Meta-Americana, Free Jazz. Und genau diese Tatsache – nicht einordbar zu sein – gefällt dem sogenannten „Revoluzzer“.
Dunkles Donnergrollen dröhnt zu Beginn des Albums mit dem Titel „My Rheingold“. Zu Richard Wagner pflegt Karlbauer eine lebenslange Hassliebe. Im zweiten Stück spielt Klaus Karlbauer die Zither sehnsuchtsvoll wie eine Hawaii-Gitarre. Klaus Karlbauer dazu:
Es muss diesen Kontrast aushalten. Es wird erst ab einer gewissen Ambiguität künstlerisch interessant. Alles, was eindeutig ist, interessiert mich überhaupt nicht.
Einmal mehr überrascht Klaus Karlbauer mit einem ungewöhnlichen musikalischen Zugang, mit einer Idee experimentellen Charakters, die wenig zu tun hat mit dem, was man musikalisch heutzutage sonst so geboten bekommt.
Teils haben die brachialen Gewitter zuvor nämlich eine beklemmende Wirkung, etwa beim unmissverständlich betitelten Track »Blood«. Angenehm sind dabei die zwischengelagerten Auflockerungen, die es erst möglich machen, diese Veröffentlichung im Ganzen durchzuhören, ohne sich in einem Wahnzustand wiederzufinden. Insgesamt ist die Reise durch das Album eine intensive und von Brüchen und Wechseln gekennzeichnete, die trotz mancher Filmmusik-Vibes den Eindruck hinterlässt, selten zuvor Vergleichbares gehört zu haben.
„Wiegenlied für den Nachtmahr“ – so heißt die neue Schallplatte des Musikers, Komponisten und Filmemachers Klaus Karlbauer. Nach zahlreichen dezidiert gesellschaftspolitischen Arbeiten der letzten Jahre widmet sich Karlbauer darauf nun dem Seelenleben. Klaus Karlbauer genoss gnadenlos bodenständige musikalische Frühbildung in einer Kärntner Blaskapelle, studierte später Querflöte und suchte schließlich Ergänzung zur hohen Tonlage seines Instruments. Mittlerweile zählen die Zither und die Bassklarinette zu den Leib- und Lebensinstrumenten des Musikers. Mit radikal un-akademischen Spieltechniken lotet Klaus Karlbauer auf seinem neuen Album musikalische und vor allem persönliche Grenzen aus und konfrontiert seine Hörerschaft mit einem akustischen Ausnahmezustand.
Album Artwork von Heimo Zobernig
Nachdem der Verein Innenhofkultur mit seinen Aktivitäten im Jahre 2018 aus der Badgasse 7 „ausgestossen“ wurde und nur mehr die Räumlichkeiten im 1. Stock behielt – Büro des Vereins, Büro der IG KIKK sowie die 2 Veranstaltungsräume, welche aber offiziell nicht mehr nutzbar sind. Interne Seminare und dergleichen werden im Moment dort abgehalten.
Aber gleichzeitig eröffnete sich eine neue Ebene – die Kooperation mit FOR FOREST, KLAUS LITTMANN und dem Sponsor des Stadionprojektes (auch Besitzer der Villa For Forest) HERBERT WALDNER.
Die von nun an genannte Villa For Forest wurde das Veranstaltungshaus für den Verein Innenhofkultur (das Erdgeschoss) und ist es nachwievor. Auch nach der Beendigung des Waldprojektes im Klagenfurter Stadion ist dieser Status aufrecht, weshalb die Lange Nacht der Museen hier stattfindet.
Es sei dankend erwähnt, das Herbert Waldner dieses Haus unentgeltlich für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung stellt.
Das Kulturspektrum des Verein Innenhofkultur – mittlerweile seit knapp 40 Jahren – blieb im Wesentlichen gleich, bzw. ähnlich, es erfuhr nur die immer wieder notwendigen Adaptierungen und relaunches:
Zeitgenössische Musik, Jazz, slawische Kulturelemente, Literatur, Vorträge, Seminare, Film, Jugendkultur, Fotografie, Theater, Radiodiskussionen, genreübergreifende Projekte, andauernde Kooperationen mit der Universität Klagenfurt und der Gustav Mahler Privatuniversität (vormals Konservatorium), Ausstellungen, sowie das Festival NEW ADITS (2020 die 10. Auflage).