20. Galanacht der Improvisation | Villa For Forest

Bertl Mütter und die Actuelle Capelle

Früher als der Schattenumsprung beim Schreiten zwischen Laternen hat sich nach unserem Zusammenkommen im letzten Sommer die postpartale Depression in eine – viel längere! – Vorfreuphase gewandelt: Jede/r hat so Lebensbojen, die eine/n durchs Jahr geleiten. Eine dieser mir liebgewordenen Traditionen ist, dass ich seit nunmehr 20 (in Worten: zwanzig!) Jahren im Juli eine gute Woche in Klagenfurt verweilen darf, so schön: SPIELEN!, das gemeinsame Improvisieren – das seit 2020 auch keiner fremdstrukturierten Organisation mehr bedarf. DIE ACTUELLE CAPELLE, gut zehn reichlich sonderbare und umfassend sympathische Menschen, allesamt eher fast keine Musikerinnen oder Musiker, trifft sich wieder im Musilhaus zum SPIELEN! Jetzt geht’s wieder ans Tun, Poesis in des Begriffes lauterster Bedeutung!

SPIELEN!, unser vergnügliches Musiklaboratorium, ist, wie die Kunst, die auf ihm aufbaut, alles andere als simple Lebensverzierung.
Beim SPIELEN! gibt es keinen Unterricht2 im akademischen Sinn, bin ich doch – und darauf halte ich allerdings allerhand! – weder Pädagoge noch Musikvermittler: Unsere Methode ist das kollektive Erfinden von Musik. Beim Spielen, Hören, Zuhören, Nachdenken und in der Kaffeepause ergibt sich allerhand, SPIELEND setzen sich Antworten auf so viele ungestellte Fragen zusammen. Derart zu heiterer Absichtslosigkeit gelangt, hört sich die ganze Fragenstellerei ohnehin von selbst auf. Das ist ein großes Glück, und nicht zuletzt deshalb kommen wir ja jedes Jahr wieder in dieses Exil der Heiterkeit.
Fürs SPIELEN! reichen grundlegende Kenntnisse am Instrument und/oder der Stimme. Da es ums lustvolle Ausprobieren von Möglichkeiten unmittelbaren Kommunizierens geht, richtet sich der Kurs aber auch an die sogenannten Fortgeschrittenen: Wachsen ›Laien‹ an der Erfahrung der ›Profis‹, so können diese von deren Frische und ungebrochenen Freude profitieren. Sind wir auch eine eingeschworene Partie, so heißen wir alle Neuen desto herzlicher willkommen!
Allesinallem geht es ums pure, lustvolle Klingen. Frei aber, damit wir das nicht vergessen, frei ist definitiv mehr als was man darf.

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir gastfreundlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!

AnSPIELEN: Sonntag, 14. Juli 2024, 10:00. Wer will, kann bereits am Samstagnachmittag ihre/seine persönlichen Sachen in unseren SPIELraum im Musilinstitut stellen.

Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir auch 2024 unsere legendäre, nunmehr ZWANZIGSTE GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügige Gastfreundschaft!

Bertl Mütter