Eine kulturelle Millionenshow

Datum: Do, 30.01.2014
Quelle: Kleine Zeitung, Kultur, Hirtenfelder

Klagenfurt und Villach unterscheiden sich nicht nur in puncto Humor und Eishockey, sondern auch im Bereich der Kultur. Bürgernähe ausgenommen. Ein grober Vergleich in Zahlen.

Robert Musil: “Der Staat hat zur Kunst nur ein einziges Verhältnis zu haben: dass er Einrichtungen schafft, welche sie garantieren”

Im Gegensatz zu Spittal an der Drau, wo man bereits seit etlichen Jahren einen Kulturbericht herausgibt, verzichtet man in Klagenfurt und Villach auf eine solche Serviceleistung. Offiziell wird dies mit “Sparmaßnahmen” begründet. Der Nachteil dabei: Details über die Kulturausgaben bleiben den Bürgern der jeweiligen Gemeinde für gewöhnlich verborgen. Um dieses Manko wett zu machen, haben wir die Kulturreferenten der beiden Städte, Albert Gunzer (Klagenfurt) und Günther Albel (Villach), um erhellende Zahlen und Fakten gebeten. Mit zufriedenstellendem Erfolg.

Demnach betrugen die Kulturausgaben der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr rund 11 Millionen Euro. In Villach, das etwa ein Drittel weniger Einwohner hat, gab man im Vergleichszeitraum rund 3,7 Millionen Euro aus. Der Hauptgrund für diese erhebliche Differenz heißt Stadttheater. 6,6 Millionen Euro, also mehr als die Hälfte des Klagenfurter Kulturbudgets, flossen 2013 als Abgangsdeckung in die erste Bühne des Landes.

Die übrigen 4,4 Millionen Euro verteilen sich wie folgt: 1,025 Millionen gingen an Initiativen und Institutionen wie Bachmannpreis, Kulturraum Klagenfurt, Literatur im Musilhaus, Theater Halle 11, Stadtgalerie und Bergbaumuseum. Die rund 40 Beschäftigten der Kulturabteilung schlagen sich (“inklusive Sachaufwänden”) mit rund 2,6 Millionen Euro zu Buche. Bleiben noch 772.600 Euro, die als Subventionen an Vereine und Einzelpersonen ausbezahlt wurden.

In Villach beschäftigt man derzeit zehn Kulturmitarbeiter plus fünf Angestellte im Stadtmuseum, die von sechs Saisonkräften unterstützt werden. Das Museumsbudget betrug zuletzt 152.700 Euro. Zu den Kulturagenden in der Draustadt gehört auch das Jugendbüro mit fünf Mitarbeitern, die für Jugendzentrum, Kulturhofkeller & Co. ein Budget von 252.900 Euro verantworten. Alle Kulturangestellten kosteten zuletzt 1,044 Millionen Euro.

An Subventionen wurden 2013 rund eine Million Euro ausgeschüttet. Davon gingen 255.900 Euro an den Carinthischen Sommer und 339.800 Euro an die neuebuehne. Dazu gab es Sonderzahlungen von 254.000 Euro an das Filmstudio, die Volkshäuser oder den Ankauf einer Gironcoli-Skulptur.

Rund 1,075 Millionen Euro gab man für Eigenveranstaltungen und Kunstankäufe aus. Die Hauptkosten verursachte dabei die Organisation von Theaterereignissen (436.200 Euro) und Konzerten (398.200 Euro). In Klagenfurt ist man in diesem Bereich deutlich zurückhaltender. Nur 121.200 Euro flossen in eigene Veranstaltungsreihen wie den “Kulturraum”.

Dass die Kulturbudgets der beiden größten Städte des Landes letztlich doch bescheiden sind, verdeutlicht ein Vergleich mit Graz. In der steirischen Landeshauptstadt, die übrigens seit zehn Jahren einen Kulturbericht veröffentlicht, hat man 2012 46,5 Millionen Euro in Kunst und Kultur investiert. Österreichweit, inklusive Bund, Länder und Gemeinden, waren es mehr als 2,3 Milliarden.

Und Spittal an der Drau? Hier listet man für 2012 penibel Ausgaben von 863.000 Euro auf, denen Einnahmen von 181.400 Euro gegenüberstehen.

Kulturpresse

Mi, 22.12.2021, Kleine Zeitung-MeinTag

Ein erfrischender Sound in der Villa

„Data Flow“, so nennt sich das neue 2021 er­schie­ne­ne Album der Band „delta con­cept“. Die un­fass­ba­re Menge an Daten und die zu­neh­men­de Di­gi­ta­li­sie­rung un­se­rer Welt sind kom­pro­miss­los in Kom­po­si­ti­on und Per­for­mance der Musik ein­ge­ar­bei­tet. Im Band­sound pral­len dicht­ge­-wo­be­ne Syn­the­si­zer­flä­chen auf ga­lak­tisch ent­frem­de­te Gi­tar­ren­klän­ge um­ge­ben von elek­tro­nisch an­mu­ten­den Groo­ves. Ein­tritt frei.