Atemberaubender Mix aus Folk, Blues und Rock
AKTUELLE KRITIK
Atemberaubender Mix aus Folk, Blues und Rock
Weltklasse-Gitarrist Larry Coryell trat im raj auf.
KLAGENFURT. Es ist immer wieder faszinierend, welche Jazzkapazunder Klemens Marktl an Land ziehen kann. Diesmal ist es dem heimischen Schlagzeuger und Konse-Lehrer gelungen, in seiner Reihe „Markt(l)Xperiment“ die Gitarrenlegende Larry Coryell für ein Konzert im Klagenfurter raj zu gewinnen. Der 71-jährige Texaner gilt als Pionier des Jazzrock und hat mit Größen wie Jimi Hendrix, Miles Davis, Stepháne Grapelli, John McLaughlin, Paco de Lucia gemeinsam musiziert, der Jazzgitarre neue Dimensionen erschlossen und ist auf über 100 Platten verewigt. Mit seiner Spieltechnik kreierte er einen spezifischen, atemberaubenden Mischstil aus Blues, Folk, Bebop und Rock.
Mit erstaunlicher Energie, größtmöglicher Perfektion und geradezu artistischer Fingerfertigkeit lieferte der Fingerstyle-Virtuose in der kleinen, übervollen, akustisch nicht immer ideal ausgesteuerten Location ein wunderbares Set.
Gemeinsam musizierte er mit den hiesigen Jazzgrößen Rob Bargad auf der Hammond Orgel und dem Drummer Klemens Marktl, alle exzellente Könner, die auch in ihren hochvirtuosen Improvisationen glänzten. Sei es bei der Auftaktnummer „Someday My Prince Will Come“, die Miles Davis bekannt gemacht hat, oder bei „Have You Met Miss Jones“, wo sie alle drei einen Geschwindigkeitsrekord aufstellten.
Gemeinsam mit dem serbischen Gitarristen Nenad Stefanovič präsentierte Coryell auf Akustikgitarren auch Ausschnitte aus seiner neuen Oper „War and Peace“, die gerade erst in Laibach uraufgeführt worden war. Große Begeisterung!
HELMUT CHRISTIAN