#3 | 35 Jahre Innenhofkultur – Arkadenhof Stift Viktring
Der 3. Tag unserer 4-tägigen 35-Jahr-Feier.
2 Formationen
Eintritt: 10 € | Gratis für alle SchülerInnen, bzw. Menschen unter 18 Jahren
1. Teil
Weltpremiere
Ingrid Schmoliner – Piano
Franz Hautzinger – Trompete
Matja Schellander – Bass
Ingrid Schmoliner
©Plattner Thomas
Die Pianistin und Sängerin Ingrid Schmoliner lebt und arbeitet als freischaffende Musikerin, Komponistin, Kuratorin, und Pädagogin in Wien.
Bereits vor und während des klassischen Studiums am Landeskonservatorium Klagenfurt mit Hauptfach Klavier war ihre Musik geprägt durch das Interesse an improvisierter, experimenteller und zeitgenössischer Musik. Durch die vielseitige Aus – und Weiterbildung in Stimmbildung, Obertongesang, Jazzgesang und Jodeln sang sie als Gastsolistin an der Grazer Oper in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Komponisten Hannes Kerschbaumer in der zeitgenössischen Oper „BUIO“. Im Chorwerk „MUATA ERDN“ für 8 Chorgruppen, 3 Dirigenten, Percussion, und Alt Solo unter der Leitung von Franz Jochum schrieb der steirische Komponist Denovaire das Alt Solo für Ingrid Schmoliner.
Künstlerisch bewegt sie sich in den Genres Neue Musik, experimentelle – improvisierte Musik, Avantgarde, Free Jazz, Folkfusion, Volksmusik.
Neben ihrem Soloprogramm und anderen Kollaborationen arbeitet sie konstant mit ihren Ensembles Watussi (Pascal Niggenekemper , Joachim Badenhorst) und Para (Elena Kakaliagou, Thomas Stempkowski), Duobesetzung mit Elena Kakaliagou
Veröffentlichungen als Komponistin – Interpretin (Auswahl):
_ NABELO`SE_LP bei Corvo Records
_ BLAUBLATT_CD bei Creative Sources
_ карлицы сюита_LP bei Corvo Records
_ PARAphore_CD bei Listen Closely
_ WATUSSI_LP/CD bei Listen Closely
_ PARAligo_CD bei Creative Sources
_ Flaechten_CD bei Ostblock
Weitere Konzerte und interdisziplinäre Arbeiten mit KünstlerInnen wie:
Jöelle Leandre (FR), Emilio Gordoa (MEX), Liz Allbee (USA), Adam Pultz Melbye (DÄN), Riikka Theresa Innanen (FL), Eniko Buday (HU), Sophie Reyer (AT), Pamela Kurstin (USA), Diego Mune (AR), Natalie und Michael Zimmermann (USA), Franz Hautzinger (AT), Christian Rainer (AT), Frantz Loriot (FR), Lale Rodgarkia Dara (AT),Juan Para (BL),Michael Bruckner-Weinhuber (AT), Caroline Profanter (IT), Maja Osojnik (AT/SLO), Matija Schellander (SLO), Daniel Lercher (AUT), Igor Gross (AT), Mira Lu Kovacs (AT), Alessandra Eramo (IT), Don Robinson (USA), Paul Skrepek (AT), Xu Fengxia (CN), Ulla Rauer (AT), Petr Vrba (CZ), Susanna Gartmayer (A), Peter Kutin (AT), Matthias Erian (AT)…etc
unter anderen in Belgien, Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Slowenien…
Festivals/ Veranstaltungsorte (Auswahl):
Interpenetrationen_Stadtparkforum, Helsinki Meeting Point, Hotel Pupik, Konfrontationen_Jazzgalerie Nickelsdorf, Art Acts_Alte Gerberei, Biegungen_Ausland, Exploratorium_Berlin, Kaleidophon_ Jazzatelier Ulrichsberg, ZOOM!Night_Jazzwerkstatt, hoerthoert Festival, Klub Gromka, Teatro Miela, Stadttheater Klagenfurt, KE_Theater, cik, raj, Blue Tomato, Jazzaj, Paraflows_Künstlerhaus Wien, Velak Export_Les Atelier Claus, Signalraum München, Porgy and Bess, WUK, Loft_Köln, Kühlspot_Berlin, Tonhalle Hannover, Muszi_Budapest…
Preise / Stipendien:
_ 2016 Kompositionsforderung – Liederzyklus „to be given up“
_2013 Förderungspreis für Musik vom Land Kärnten
_2011 Startstipendium für Musik verliehen vom Bundesministerium für Kunst und Kultur
Seit 2010 ist sie als Initiatorin und Kuratorin bei dem alljährlich stattfindenden Festival „New Adits“ – Festival für gegenwärtige Musik und Kunstformen in Klagenfurt/Kärnten zeichnend.
Allgemeine Zielsetzung des Festivals:
adit „entrance,“ c.1600, from L. aditus „approach, entrance,“ from pp. stem of adire „to approach, …“ (Quelle: Online Etymology Dictionary)
Der Begriff der Gegenwartigkeit verdeutlicht einerseits, das es sich bei den musikalischen Darbietungen um Musik/Kunst der Gegenwart handelt und betont andererseits den fur alle beteiligten KunstlerInnen wichtigen Aspekt, musikalische Parameter im „Hier und Jetzt„ vor Publikum zu verhandeln, also der musikalischen Arbeitsmethode Improvisation Raum zu geben. Als Wirkungsbereich des Festivals wird der Alpen Adria-Raum verstanden. Die Schaffung einer Kommunikationsplattform fur KunstlerInnen und interessiertes Publikum dieser Region stellt längerfristig ein wichtiges Ziel dar.
www.kunstharzlack.net/new-adits
http://ingridschmoliner.klingt.org
Franz Hautzinger
©DanielCemborek
Umwege führen oft zu spannenderen, da nicht anvisierten Zielen. Franz Hautzinger ist lange, kurvenreiche Umwege gegangen und in nicht wenige Sackgassen abgebogen, er hat Jahre ohne instrumentale Aktivität ebenso hinter sich wie einen hoffnungsvollen Neustart. All das, diese Siege und Niederlagen, diese „Geschichte vom totalen Absturz zum ‚Notstandsindividualismus’“, wie er selbst sie einmal beschrieben hat, ließen Franz Hautzinger zu jener profilstarken Musikerpersönlichkeit reifen, die ihn heute ausmacht.
Geboren am 11. März 1963 im burgenländischen Seewinkel, bedeutete ein Konzert von Hannibal Marvin Peterson in der Jazzgalerie Nickelsdorf das „Erweckungserlebnis“ des jungen Trompeters. Von 1981 bis 1983 studierte er an der Jazzabteilung der heutigen Kunstuniversität Graz, bis eine Lippenlähmung eine sechsjährige Total-Pause als Trompeter erzwang. 1986 nach Wien übersiedelt, begann er ab 1989 die Trompete auf ureigene, unakademische Weise zu erforschen. Er fand Anschluss an die Kreise um Christoph Cech und Christian Mühlbacher, spielte in der Bigband „Nouvelle Cuisine“ und im Oktett „Striped Roses“; die 1993 mit Saxofonist Helge Hinteregger eingespielte, von Sampler-Collagen geprägte CD „Zong of se Boboolink“ bedeutete das erste eigenverantwortete CD-Statement. Das Jahr 1995 brachte durch einen zehnmonatigen London-Aufenhalt wichtige Impulse und Kontakte u. a. mit Kenny Wheeler, Henry Lowther, John Russell und Steve Noble, die Anregungen verarbeitete Hautzinger auf höchst unterschiedliche Weise: im von wechselnden Besetzungen geprägten „Regenorchester“, im Quartett mit Helge Hinteregger, Oren Marshall und Steve Noble sowie im Trio „Speakers’ Corner“ mit Gitarrist Martin Siewert und Schlagzeuger Wolfgang Reisinger.
Die bewusste Entscheidung, auf elektronische Soundquellen zu verzichten, die Entwicklung digitaler Musik freilich auf der Trompete – der 1997 erworbene Vierteltontrompete – nachzuvollziehen, waren entscheidende Etappen für die Entstehung von Franz Hautzingers Aufsehen erregender Solo-Trompeten-CD „Gomberg“ (2000), in dessen Rahmen er jenen neuen, bis dato ungehörten Kosmos von Sounds präsentierte, den er auf seinem Instrument entwickelt hatte. Mit „Gomberg“ positionierte sich Hautzinger an vorderster Front der internationalen Improvisationsavantgarde; Kollaborationen und CD-Einspielungen mit Derek Bailey, den „AMM“-Veteranen Keith Rowe und John Tilbury sowie Axel Dörner, Christian Fennesz oder Otomo Yoshihide und Sachiko M folgten. Das Eintauchen in die Welt der entschleunigten Klangmikroskopie und ab 2003 die lustvolle Wiederentdeckung musikalischer Sinnlichkeit, die Konfrontation seiner Trompetensounds mit Groove und Melodik („Regenorchester XI“ und XII) können als wichtige Entwicklungsschritte betrachtet werden. Heute ist Franz Hautzinger, der seit 1989 an der Wiener Musikuniversität unterrichtet, der seit 1999 Mitglied im Berliner Ensemble „Zeitkratzer“ ist und Kompositionsaufträge u. a. vom Klangforum Wien erhielt, ein Weltreisender, dessen unverwechselbare musikalische Signatur zwischen Wien und Berlin, London und Beirut, Tokio, New York und Chicago ein Begriff ist. Franz Hautzinger hat gezeigt, dass man selbst in Zeiten, in der die Postmoderne längst Geschichte ist, ein Instrument noch immer neu erfinden kann.
Andreas Felber
Matija Schellander
©Rania Moslam
(* 1981 in Ludmannsdorf-Bilčovs) ist ein Komponist und improvisierender Musiker mit Sitz in Wien.
Er studierte Kontrabass an der Konservatorium Privatuniversität Wien und absolvierte den Lehrgang für Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Schellander erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. das Start-Stipendium des Bundesministeriums für Unterricht Kunst & Kultur (2011), Förderpreis Musik Land Kärnten (2011), Preis für den besten Sound für den Film #theircatsaswell beim One Day Animation Festival Wien, Preis für die beste Filmmusik (gemeinsam Mit Maja Osojnik) beim Kinofest Lünen für den Soundtrack zum Spielfilm „Einer von uns“ (2016).
Seine bisherigen Tätigkeiten umfassen Kompositionen für Ensembles, Filme, Theater und zeitgenössischen Tanz. Konzerte und Aufführungen in Europa, Asien und Nordamerika.
Aktuelle Projekte umfassen performative Solostücke für Kontrabass, das Duo Rdeča Raketa mit Maja Osojnik (SLO), das Trio Foreign Correspondents mit Ryu Hankil (KOR) und Noid (AUT), das Quartett „Blue Mistake, Red Mistake“ mit Jean-Luc Guionnet (FRA), Seijiro Murayama (JPN) und Yan Jun (CHN).
Schellanders jüngste Veröffentlichungen sind
„Foreign Correspondents“ (Ryu Hankil/Noid/Schellander), Mikroton Rec., Moskau 2016
„Esox Lucius“ (Duthoit/Hautzinger/Schellander/Vrba), Corvo Records, Berlin 2015
„Wir werden“ (Rdeča Raketa), God Records, Graz 2013
2. Teil:
JoNoir – Gitarre, vokal
Martin Koller – Gitarre
„Dunkle Klangwelten, eine einnehmende Stimme, karges Songwriting, orchestraler Minimalismus, Improvisation – das sind die Zutaten für das Aufeinandertreffen von JoNoir und Martin Koller, dessen Fazit sich wie ein Soundtrack zu einem Roadmovie anmutet.“