KLAUS PAIER solo – Matinee um 11.00

Datum: So, 13.03.2011
Veranstalter: Verein Innenhofkultur
Ort: raj, Badgasse 7, 9020 Klagenfurt

...Seine eigene Sprache geht über Jazz und Tango hinaus, wenn auch der Jazz das Grundgerüst abgibt und der Tango die scharfen Rhythmen vorgibt.

(Hans Happel, cd-kritik.de, November 2005)

Eintritt: 10 Euro



Klaus Paier – accordion, bandoneon

CD-Präsentation: SOLITAIRE

Ein Solitär der Akkordeonszene ist der in Kärnten
lebende Österreicher Klaus Paier schon lange. Bereits
von Beginn an erforscht er den Klang des Akkordeons
und versucht spieltechnisch wie kompositorisch, die
Grenzen des Instruments auszudehnen – ist es doch
die Offenheit und Freiheit der Musik, die ihn fasziniert.
So wandte er sich nach dem klassischen Akkordeon-
und Kompositionsstudium am Klagenfurter
Konservatorium rasch auch anderen Genres vom
Tango und der Weltmusik bis hin zum Jazz zu, um sie
zu einem unverwechselbaren eigenen Stil zu
verschmelzen. Immer auf der Suche nach der
größtmöglichen Gestaltungsfreiheit, tat und tut er dies
in den unterschiedlichsten Besetzungen und
Akzentuierungen: seit 1997 vor allem im eigenen Trio
mit Stefan Gfrerrer am Bass und Roman Werni am Schlagzeug, mit dem er
soeben die sechste CD „Dragonfly“ vorgelegt hat. Aber auch im Duo mit dem
Saxophonisten Gerald Preinfalk, wie auch mit zahlreichen Kompositionen für
Akkordeon und Cello, als auch für Streichquartett.
Fast eine Art Quintessenz dieser Arbeit ist das neue Doppelalbum „Solitaire“.
Es ist tatsächlich einzigartig –  in vielerlei Hinsicht: Erstmals rücken
Soloaufnahmen ohne Mehrspurtechnik den „puren“ Klaus Paier in den
Mittelpunkt. Ohne Vergleich ist auch das Unternehmen, auf jeweils einer CD
Akkordeon und Bandoneon gegenüberzustellen:

„Es sind ja, außer dass beide Instrumente den Klang durch
Stimmzungen erzeugen, ganz eigene Wesen, die jeweils ihre, für sie
typische Sprache sprechen. Ich wollte durch die Trennung  die ganz
unterschiedliche Charakteristik  verdeutlichen, aber auch demonstrieren,
inwieweit jedes Instrument einen musikalisch abwechlungsreichen
Bogen zu halten imstande ist,“ erklärt Paier. Und schließlich
unterscheidet sich „Solitaire“ von allen anderen Akkordeonaufnahmen
einschließlich Paiers eigenen dadurch, dass die Stücke auf neuen,
eigens für ihn gefertigten Instrumenten entstanden sind.
Die neuen technischen Möglichkeiten eröffneten auch ganz  neue
kompositorische Wege. Paiers unerschöpflicher melodischen
Einfallsreichtum und das für ihn typische, spannungsgeladene, durch
Pausen Räume schaffende Spiel, gewinnen auf „Solitaire“ mehr Dynamik
und Klangfarben denn je. Von hymnischen Stücken im tiefen („Hymn“)
wie im hohen bis zu minimalistischen Miniaturen („EastWest“) reicht die
Palette, von Kanon- und Fugen-artigen Klanggebirgen („Elegie“ oder
„Like A Little Organ“) bis zu klaren, an Vogelstimmen erinnernden
Motiven („Awakening“), von Melancholisch-Lyrischem („End Of Day“) bis
zur Musette-Variation („Prime Of Life“) und von der dreiteiligen
Neudeutung der Elemente von Piazzollas Nuevo Tango bis zu Exkursen
in die Musik des Balkans („To Liven Up“). Ein Sound-Spektrum und ein
stilistisches Gesamtkunstwerk, wie es derzeit im Akkordeon-Fach nur
Klaus Paier zu kreieren vermag.
Ein „Solitaire“ eben.