ELLIOTT SHARP & ERIC MINGUS – Fourth Blood Moon | Villa For Forest
ELLIOTT SHARP – Gitarre, Electronics
ERIC MINGUS – Vocals
BITTE RESERVIEREN !!!
Elliott Sharp (dessen Autobiografie IrRational Music 2019 erschienen ist) und Sänger Eric Mingus präsentieren ein Programm aus eigenen Songs - die gemeinsame CD “Fourth Blood Moon” ist auf Yellow Bird erschienen. Elliott Sharp feierte im März 2021 seinen 70. Geburtstag.
Kaum zu glauben!
Eintritt: € 28 | VVK € 23 | StudentInnen/und unter 18 J € 15
Supported by FOR FOREST - the voice for trees
Veräußert von zwei rigorosen Freigeistern, entgrenzten Musikdenkern.
Der eine, Elliott Sharp, Multiinstrumentalist/Mehrfachbegabter (Mathematiker, Chaos-Forscher, Instrumentenbauer), der andere, Eric Mingus, Sänger, Poet, Performer, jüngster Spross des großen Charles.
Die Bande zwischen den beiden besteht seit Sharps Projekt Terraplane. Aktuell klangstöbern die beiden als Tandem gelegentlich um Bass und Schlagzeug ergänzt. Initiiert vom Gitarristen.
Einen Song-Zyklus haben sie ausgebrütet. Grundnahrungsmittel: der Blues. Wenn Sharp Blues spielt ist das auch wahrhaftig, jedoch um vieles verschrobener und um einige radikale Klangqualitäten reicher. Tradierte Funktionalismen fürchten sich bei dieser Sensorik nicht vor Neuland. Sharp entwirft eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Ein Elaborat aus Unvorhersagbarem. Die Songs sind, an die Bluestradition anknüpfend, kurzgefasst. Die Intros bestritt ausschließlich Sharp alleine. Gängige Bluesharmonien tauchte er in Obertonwolken und sonstige elektrischbedingte Klangeffekte.
Zumeist unterlegt mit HipHop Beats von komplexeren, als sonst üblich, Akzentuierungsabfolgen aus der Elektronikapparatur. Sodann brillierte Sharp mit improvisatorischem Imaginationsvermögen und Spielkunst. Bluesschemen zersplitterten, waren kurzen Noisegewittern ausgesetzt, punkten trotzig, verschwanden in mikrotonalen Verästelungen. Er spielte sich immer wieder in eine Fieberkurve. Die Blues-Urquelle versiegte keinen Moment lang.
Derweilen zog Mingus unstet seine Runden auf der Bühne. Plötzlich entrang sich seiner Kehle ein orgiastischer Schrei, den er vor dem Mikro Nachdruck verlieh. Eruptiv seine Baritonstimme. Rührte mit seinen Texten und Vokalismen an Existentiellem. Mit der tiefbeseelten Bluestradition verbunden. Mischte Rap-Untertöne unter. Shouting und Howlin´“ kamen aus den Tiefen des korpulenten Körpers. Mingus verband sie organisch mit den Melodielinien und Spoken Word Rezitationen. Anregungen von Vater Charles und dessen Sangesfreuden bei Stücken wie: “Oh Lord Don´t Let Them Drop That Atomic Bomb On Me” oder “Hog Callin´ Blues” klangen eigenverantwortet durch. Ihr Dialog, abseits der zwölftaktigen Form, wirkte spontan, direkt, lebensdrängend.
Call And Response in wunderbarer Weise neu gedacht.
Musikalische Vollmondnacht.
Audio von der aktuellen CD “Fourth Blood Moon” erschienen auf Yellowbird Records.
http://www.elliottsharp.com/
http://ericmingus.gandi.ws/
https://www.youtube.com/watch?v=q7qjUlXKc8I
https://www.youtube.com/watch?v=_0ALSqQoD1M