Von Egyd Gstättner literarisch verschont: Klagenfurts coolstes Stadtviertel – Ostbahnhof/Rudolfsbahngürtel

Von Egyd Gstättner
literarisch verschont: Klagenfurts coolstes Stadtviertel –
Ostbahnhof/Rudolfsbahngürtel
Klagenfurt am Wörthersee: |
In Egyd Gstättners literarischem Porträt der Stadt Klagenfurt kommt der
Rudolfsbahngürtel nicht vor. Ein anderer erinnerte sich sehr gut an das
Stadtviertel, wenngleich viele Ostbahnhofler nur zu gerne auf sein Wirken
daselbst verzichtet hätten: Der gebürtige Klagenfurter und ehemalige
Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat die BUWOG Wohnblöcke links der
Funderstraße privatisiert und zu diesem Behufe die Lehman Brothers Inc. und das
Immofinanz Konsortium in das Stadtviertel eingeschleppt


                            

Gasthaus zur
Schiene mit neuem Zubau: Klagenfurt Ostbahnhof | Ostbahnhof
heute: Minimalismus pur


Vorweg: Der Rudolfsbahngürtel hat die Lehman Brothers und den einstigen
Finanzminister überlebt. Die Gegend ist trotz K.-H.Grasser noch immer reizvoll.
Sie hat Charme. Wer die Mießtalerstraße durch die prachtvolle Allee hinaufgeht,
sieht links und rechts kleine Nahversorger, eine stadtbekannte Bäckerei, einen
Lebensmittelladen, eine Tabaktrafik und Zeitungskiosk, ein Geschäft für Büro-
und Kassentechnik und großdimensionierte, wunderschöne Vorstadtvillen. Eine
gute Gegend: Arbeiter, Angestellte, die Hülgerthkaserne. Der Rudolfsbahngürtel ist
lebendig. In den Hinterhöfen spielen Kinder. Es erinnert alles ein wenig an
Rudolf Steiner. An pädagogische Bemühungen. Gezirkelte, gepflegte Grünanlagen
beruhigen das Auge und triefende Wäsche auf weißen, gespannten Leinen mahnt den
Alltag ein.

Das kleinste Wirtshaus Österreichs


Direkt am Ostbahnhof steht noch immer das „Gasthaus zur Schiene“. Es
wurde einst als kleinster Gasthof Österreichs bezeichnet . Das Geschäft läuft
am Rudolfsbahngürtel. Die ÖBB haben die Personenzüge und damit die Reisenden durch
meterhohe, gigantische Lärmschutzwände zwar vom Ortsteil ausgeperrt, das
Bahnhofsgebäude verkauft und hinter den Lärmschutzwänden einen Glaskäfig als
Haltestelle hochgezogen, aber durch eine Stahlbetonunterführung strömen Pendler
und Schüler in den Stadtteil. Das „Gasthaus zur Schiene“, einst das
Lieblingslokal meines bereits verstorbenen Schwiegervaters, der aus einem Dorf
vor Klagenfurt oft mit dem Zug nach Klagenfurt fuhr und ins Ostbahnhofviertel
einfiel um zuallererst im kleinen Wirtshaus einzukehren. Dieses „Gasthaus
zur Schiene“ hat heute großzügige Parkplätze, eine belebte Straße, die
direkt am Bahnhof vorbeiführt, also beste Bedingungen. Das Vereinslokal des
Eisenbahner Musikvereins und der Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt befindet
sich jetzt im ehemaligen Bahnhofsgebäude.

Der leicht angegraute
Stadtteilvorsitzende


Der ehemalige Klagenfurter Gemeinderat Johann Zlydnik, ein Eisenbahner, war
SPÖ-Stadtteilvorsitzender des Arbeiterviertels, gleichzeitig Beirat der
Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt, Obmann des Eisenbahnersportvereines
Rot-Weiss Klagenfurt, Breitensportreferent im Kärntner Tennisverband und ASKÖ
Landesreferent für den Tennissport.
Leicht angegraut und schon mit etwas schütterem Haar sah der „fesche“
Hansi aus der Webseite der SPÖ-Klagenfurt auf den interessierten Betrachter.
Mittlerweile wird die Stadtteilorganisation, die mit der Sektion Innere Stadt
und der Sektion Lindwurm zusammengelegt wurde, vom politischen Quereinsteiger
Dr.Manfred Mertl geleitet. Zlydnyk ist heute stellvertretender
SPÖ-Stadtteilvorsitzender in der Sektion Fischl-St.Peter-Ebenthalersiedlung.
Keine leichte Aufgabe für den Gewerkschafter aus St.Peter , zumal Fischl ein
sozialer Brennpunkt der Stadt ist. Als „junges männliches Arbeitermilieu
mit schlechten Aufstiegschancen“ identifizierte Sora-Meinungsforscher
Günther Ogris die roten Sorgenkinder. Zlydnyks Abgang mag bezeichnend für die
Entwicklung im Ortsteil Rudolfsbahngürtel sein: Man hat am Ostbahnhof nicht
viel zu verlieren und auch nichts zu gewinnen, weder politisch noch ökonomisch.
Die gesellschaftlichen Institutionen werden hier zwar irgendwie als
funktionstüchtig wahrgenommen, aber sie verlieren an Substanz, das Interesse an
ihnen versiegt.

Die Funderstraße als städtisches
Vorzeigemodell


Geht man vom Ostbahnhof über die stark befahrene Straße und biegt dann rechts
auf die Funderstraße, ist die Idylle noch perfekter. Wohnblock um Wohnblock
reihen sich hier aneinander. Vor einigen Monaten blühten hier die Bäume und
färbten die Gegend in strahlend schönes Rosa. Auf der rechten Seite der
Funderstraße waren in einem Genossenschaftsbau in der Funderstraße 21 bis 25
einst zahlreiche Geschäftslokale untergebracht. Ein Friseur ist noch da, eine
Bürotechnikfirma, die Abteilung 12 des Magistrates Klagenfurt (Lungenvorsorge)
und das Vereinslokal des Naturwissenschaftlichen Vereins für Kärnten in
Klagenfurt. Mehrere Geschäftslokale stehen leer. Sie sind von den Vormietern
besenrein dem Mieter übergeben worden. Bäume und Grünanlagen säumen die
verkehrsberuhigte Funderstraße mit unlängst eingeführten, gebührenpflichtigen
Kurzparkzonen. Erst am Schnittpunkt Enzenbergerstraße-Funderstraße endet die
Vorstadt und damit das Stadtviertel Rudolfsbahngürtel-Ostbahnhof.

Geschichtsträchtiger sozialer Wohnbau
und eine geballte Konzentration von sozialen Einrichtungen im Stadtviertel


An der Ecke Mießtalerstraße – Rudolfsbahngürtel steht ein altes Ungetüm von
einem Haus. Es ist ein uralter Eisenbahner-Wohnblock mit riesig hohen Räumen,
großflächigen Fenstern, einem gigantischen Torbogen, durch den man in den
Innenhof gelangt. Im Innenhof stehend sieht man auf die einst höchst modernen
Balkone, auf filigrane, kleine Terassen, die mit Eisengitter geschützt sind und
höchstens dazu dienen, Wäsche zu trocknen, zumal auf den schmalen Betonbalkonen
einen Höhenkoller bekommen würde. VIVA, die von der Landeshauptstadt Klagenfurt
geführte Drogenberatungsstelle, befindet sich vis a vis des Wohnblocks auf der
rechten Seite der Mießtalerstraße.
Einen Block weiter wurden die riesigen Gebäude des AMS Kärnten, das
Arbeitsmarktservice, früher – vor der großen Hype nach Abkürzungen und verbalen
Behübschungen einfach das Arbeitsamt – mit den Kernkompetenzen
Arbeitsplatzvermittlung, Schulung und Förderung für die Arbeitssuchenden,
errichtet. Die Angestellten und die Schulungsteilnehmer sorgen für Umsatz beim
Bäcker und bei den anderen kleinen Nahversorgern in der Mießtalerstraße.
„Pflege mit Herz“ lautet das Motto des Mobilen Pflegedienstes
Klagenfurt, der am Rudolfsbahngürtel sein neues Büro bezog. Ein 22 köpfiges
Pflegteam leistet engagierte Arbeit. Seit der Gründung des Mobilen
Pflegedienstes Klagenfurt im Jahr 2002 wurden rund 500 Klientinnen und Klienten
betreut.

Ausblicke


Der Rudolfsbahngürtel, die Gegend um den Ostbahnhof, blieb von den Stadtplanern
verschont. Das hat dem Ortsteil gutgetan. Das hat Vieles erhalten, das
verbindet die Bewohner. Auf den Promenadenwegen durch die Hinterhöfe steht man
unter Beobachtung. An den Brüstungen der Balkone lehnen die Rentner. In den
Höfen tummelt sich schon die nächste Generation. Die Gegend lebt. Von den
Balkonen scheint die Welt der Sprayer und der Randale heute noch ebenso weit
entfernt, wie die Welt der großen Gewinne, der Bonuszahlungen und der
unverdienten Verdienste.


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