RUTH YAAKOV ENSEMBLE_Sephardische Lieder Des Balkans

Datum: Mo, 20.06.2005
Veranstalter: Verein Innenhofkultur & Radio Agora
Ort: cik@künstlerhaus.klagenfurt

Im Rahmen unseres Schwerpunktes „Musik aus Exjugoslawien“ stellen wir Ihnen zwar kein Balkanensemble oder balkaneske Musik vor, sondern beziehen uns auf die Tatsache, dass Sarajevo eines der 4 wichtigen Zentren der Sepharden war, und sephardische Kultur im wesentlichen hierzulande relativ unbekannt ist:

Ruth Yaakov_Gesang
Juan Carlos Sungurlian_Ud, Bouzouki, Saz
Levent Tarhan_Percussion
Hidan Mamudov_Klarinette

Sephardische Lieder des Balkans

Das Ruth Yaakov Ensemble präsentiert sich mit einer virtuosen und berührenden Darbietung der Musik sephardischer Juden. Die reich ornamentierten Lieder stammen aus Bulgarien, der Türkei, Griechenland und Bosnien.

Ruth Yaakovs (Israel) ausdrucksvoller a-capella-Gesang wird ergänzt durch die improvisierten Taqsime, Interludien und Tänze auf dem Ud , Percussion und Klarinette , einfuehlsam interpraetiert von Juan Carlos Sungurlian (Uruguay), Levent Tarhan (Türkei), Hidan Mamudov (Mazedonien).

Ihr Repertoire umfasst Hochzeits- und Liebeslieder, Balladen und Lieder aus dem Lebenszyklus, sowie Rebetiko aus der Gegend um Smyrna und türkische Volkslieder in Ladino gesungen.
Das Ruth Yaakov Ensemble zaubert die reiche Tradition sephardischer Musik auf eindrucksvolle Weise auf die moderne Konzertbühne.

Die Sephardischen Juden
Sepharad, das hebräische Wort für Spanien, bezeichnet die spanischen Juden, deren Kultur auf der Iberischen Halbinsel während einer Zeit von fast 2000 Jahren blühte, und eine der fruchtbarsten Perioden jüdischer Geschichte darstellte.
Die Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel begann im Jahr 1492. Die sephardischen Flüchtlinge wurden eingeladen, sich im Bereich der Ottomanen niederzulassen, und wurden auch in anderen Mittelmeerländern seßhaft. Istanbul, Saloniki, Sophia und Sarajewo wurden die wichtigsten Zentren des Lebens und der Kultur der Sepharden.

Die Sprache
Ladino oder Judeo –Español, ist auch als das jüdische Spanisch bekannt, war die Alltagssprache der Sepharden und entwickelte sich in den Jahren des städtischen Lebens auf der Iberischen Halbinsel. Ladino hat das kastilische Spanisch aus der Zeit vor der Vertreibung als Grundlage und beinhaltet Wörter und Ausdrücke sowohl aus dem Hebräischen, als auch aus den Sprachen der verschiedenen Länder, in welchen sich die Sepharden niederließen.

Die Musik
Die Sephardischen Juden hatten eine ungebrochene säkulare Tradition des Gesangs, die bis heute aufrecht geblieben ist. Ihre Lieder in Judeo–Spanisch wurden von einer Generation an die nächste, von Mutter an die Tochter tradiert.

Eines der wichtigsten Kennzeichen sephardiscer Kultur war ihre Nähe zur islamischen Zivilisation. Die Musik der Sepharden nahm Merkmale der Kulturen an, in welchen sich diese angesiedelt hatten. Besonders mit den hochentwickelten türkischen und arabisch-andalusischen Melodieformen ergab sich eine reiche Interaktion. Im Aufbau der Gemeinden von Tanger bis Istanbul entwickelten die Juden eine glanzvolle Kultur, die Elemente der alten Tradition mit jenen verband, welche man aus der neuen Umgebung sammelte.

Das Repertoire
Das Repertoire besteht aus Romanzen (Balladen), Lieder aus dem Lebensszyklus, aus fröhlichen Feiertagsliedern, humoristischen und zotigen Couplets.

Wegen der Eingeschlossenheit in die jüdische Tradition fanden die Leidenscchaften und Gefühle der sephardischen Frauen nur Ausdruck in der Liedern, die in der Vertrautheit des Hauses gesungen wurden. Auch die feindliche Einstellung, welche die eigenen religiösen Autoritäten Lyrik über betrogene Liebe entgegenbrachten, konnte ihr Überleben nicht verhindern. Die ältesten Texte können bis in das mittelalterliche Spanien zurückverfolgt werden.

Die Kooperation mit Radio Agora macht einen Konzertmitschnitt möglich, welcher später – vorangekündigt – ausgestrahlt wird.

Termine

am Sa, 11.01.2025 um 19:00

Neujahrsjazz im MMKK

MMKK, Burggasse 8, 9020 Klagenfurt Alle Jahre wieder: EXTRA3 - das Trio mit Karen Asatrian am Klavier, Michael Malicha am Kontrabass und Emil Krištof am Schlagzeug
heißen das Neue Jahr musikalisch willkommen. Für eine entspannte Atmosphäre im künstlerisch anregenden Ambiente des MMKK sorgt
diesmal Saxophonist und Flötist Wolfgang Puschnig. Davor empfiehlt sich ein Besuch der Ausstellung »real : abstrakt« mit Richard Kaplenig und Julian Taupe.
Willkommen! Dobrosošli! Benvenuti!
Eintritt: € 20,– (Vorverkauf im MMKK ab November 2024. Begrenztes Kartenkontingent!)