PAINT_CD-Präsentation_tap the ethereal

Datum: Sa, 05.03.2005
Veranstalter: Verein Innenhofkultur
Ort: cik@künstlerhaus.klagenfurt

Im Rahmen unseres Schwerpunktes „electronics.improvised“ nach „change faces“ der 2. Teil.

musicians:
martin philadelphy – guitar and vocals
franz hautzinger – trompete
didier hampl – bass
christian selinger – keys and cornet
christian martinek – effect turn table
lukas ligeti – drums and percussion

paint ist 100% pure musik und 100% live!
paint ist ein stilistisch freies projekt mit
internationalen musikerinnen.

recurrent painters:
tom abbs (usa) – upright bass
dave brandt (usa) drums
georg breinschmid (a) upright bass
christoph dienz (a) – zither
alexander dostal (a) – drums
pavel fajt (cz) – drums and percussion
didier hampl (a) bass
franz hautzinger (a) quartertone trumpet
jörg höllwarth (a) – drums and percussion
otto horvath (a) pantomime and vocals
jirshi hradil (cz) – organs and keyboards

paint ist emotion
paint passiert immer…………………………….jetzt!
paint ist ausdruck einer lebenseinstellung:
musik die jedem ich „auf wiedersehen“ sagt.

paint fing mit einer simplen idee an, „freiheit“, die jedoch immer
kniffliger und feinfühliger wurde, je mehr auseinandersetzung mit
diesem thema folgte.
das spektrum paints´s wurde zusehens grösser,
bis zu dem punkt wo „alles“ (an)steht.
paint war und ist an erster stelle kommunikation – über grenzen hinweg –
und dies auf schnellstmöglichem weg. wobei gesetze, regeln und formeln,
die bei gängigen improvisations-jams ausgangspunkt für diverse
kommunikationen sind, völlig entfallen.
der ausdruck und die damit verbundene emotion sind impulse genug,
zusammen den magischen „springenden punkt“ anzusteuern.

EMI – Jazzzeit
Philadelphy´s PAINT
Man muss Martin Philadelphy zu seinem ambionierten Paint-Projekt gratulieren.
Noch nie war eine Band aus Österreich so nahe am King Crimson Sound! Improvisierter Rock und Jazz aus unserem Heimatland!!!

Jazzzeit: PAINT 1
„Komponiert: Von allen beteiligten Musikern im Augenblick des Schaffens“ – so der kleingedruckte Hinweis im Innencover. Fünf Schaffensperioden, verwoben in zwei Collagen, führen die Hörer durch unterschiedliche Stile mit groovigen Elementen, kurzweiligen Jazz-Rock, aber auch durchaus humorigen experimentellen Tönen, Minimal-Ansätzen, rasanten Bassläufen von Didier Hampl, dominanten Breakbeats der Herren Alexander Dostal, Dave Brandt und David Wasik, avantgardistischen Formen, pumpend-fluoreszierenden Orgelwitz von Jirshi Hradil, abstrakter Malerei und konkreten Ideen. Die zum Teil frippig zappaesken Stromrudersounds von Martin Philadelphy rocken fließend und originell dahin, als ob das übergroße Motto „Shut up’n’play yer guitar“ lautete. Philadelphy’s Spiel überzeugt letzten Endes aber durch seine eigenständige Handschrift und einer Linie, der man gerne folgt. Es empfiehlt sich übrigens „Part One“ und „Part Two“ möglichst laut zu spielen, damit sich die Paintings auch wirklich ordentlich entfalten können.

Jazzzeit: PAINT 2
Gitarrist Martin Philadelphy, Schlagzeuger Jörg Höllwarth, Bassist Didier Hampl und Turntabler Christian Martinek werfen einander Begriffe zu, gehen auf die Bühne und versuchen sich musikalisch daran. Das ist Trapezkunst ohne Netz. Doch wenn man die Zurufe in luftigen Höhen vernimmt und versteht, kann das Programm nur gut gehen. Die Beats laufen und halten gefangen. Didier Hampls Basslinien sind wie das Salz in der Suppe, und Philadelphys Gitarrenexkursionen sind die fleischigen Brocken, auf die man sich immer wieder freut, hat man sie aus der Brühe gelöffelt. Das Wort Brühe hat unverständlicher Weise einen negativen Beigeschmack bekommen, dabei weist es nur darauf hin, dass es köchelt, brodelt, eben brüht, und das tut die Soundmalerei von Paint 2 in jedem Fall. Bei CD 2 ist zusätzlich Perkussionist Pavel Fajt zu Gast. Er verfeinert den Jazzrock, der aufgrund seiner prompten Improvisation oft ungewöhnliche Haken schlägt.

Jazzzeit: Konzert Sargfabrik
Der New Yorker Downtown Ikone Marc Ribot scheint es in der Sargfabrik mehr als gut zu gefallen, gastiert er dort doch relativ regelmäßig zur Freude der Veranstalter aber auch der zahlreichen Fans, denn einen Ausnahmemusiker wie Ribot kann man gerne immer wieder neu erleben. Heuer kommt es zudem noch zu einer zusätzlichen Überraschung: Marc Ribot wird nach einem einleitenden Solo-Set im zweiten Teil auf die Formation „Paint“ des Österreichers Martin Philadelphy treffen.

Neben der Freude auf ein vielversprechendes und wahrlich einzigartiges Konzert taucht dann doch die Frage auf, wer denn nun dieser Martin Philadelphy sei.
Martin Philadelphy, seit 1971 Tiroler Weltbürger, verdiente sich seine ersten musikalischen Sporen als Strassenmusiker in Italien. Ob er schon damals als die österreichische Ausgabe Frank Zappas bezeichnet wurde, wie mittlerweile öfter zu hören, oder ob diese Assoziation erst im Laufe seiner folgenden Wanderungen durch verschiedene musikalische Gefilde entstanden ist, wissen wir nicht. 1994, so wissen wir aber wieder, legte er sein erstes musikalische Klangexperiment „Dezibel“ für 6 E-Gitarren vor, dass vielleicht nicht auf Zappa dafür aber auf einen musikalischen Freigeist schließen lässt. Mit einem Ausflug ins Musikkabarett deklarierte Philadelphy dann in seinem ersten Solo-Programm, dass ein Musiker auch politisch engagiert sein kann oder gar soll, bevor es selbstbewusst zur ersten CD-Produktion ging: „in gnomini et Philadelphy“, die trotz des witzigen Titels nichts mehr mit Kabarett zu tun hat. Mit Christoph Pajer, Martin Alacam und Richard Deutsch spielte man eine Art Progressiv Folk, der spielerisch mit den Einflüssen tschechischer und türkischer Klänge umging. Mit seinem unbändigen Tatendrang gründete Philadelphy anno 2000 dann die Projekte Philadelphy Experiment und Experience und Elektrofarmer. In diesen Gruppierungen (Trio, Duos) widmet sich Philadelphy dem Jazz Rock, und schafft einen Sound, der nie statisch, flach zu werden droht, sondern von psychedelischen Sounds bis zu leicht poppigen Grooves – und natürlich jede Menge Jazz – alles zu bieten hat.
2001 folgte dann die Gründung von „Paint“, in einer großen‘ Besetzung bestehend aus Philadelphy, Gitarre und Stimme, seinem oftmaligen Duo Partner Didier Hampl, Bass, Tom Abbs, Bass, Jirshi Hradil, Orgel, Alexander Dostal und Dave Brandt, Schlagzeug, David Wasik, und Pavel Fajt, Schlagzeug bzw. Percussion. Bei „Paint“ laufen alle musikalischen Erfahrungen und Projekte, die Martin Philadelphy bis jetzt durchlaufen hat, zusammen. Wie die gleichnamige, erste CD (Extraplatte) beweist, liefert Paint improvisatorische Kunst in höchster Kategorie, sensible Kommunikation, die weder rockige, bluesige und jazzige Töne ausschließt, und ausgelassener Spielfreude. Und Live? Bei Martin Philadelphys Auftritten kommt dem Publikum die Bedeutung zu, die es verdient. „Es soll sehen und spüren, dass man an gute Ideen glaubt und diese auch verfolgen kann“, erklärt uns Martin Philadelphy. So sind die Konzertbesucher oft dazu aufgefordert, Texte oder Bilder auf die Bühne zu bringen von denen sich die Band zu ihrem Spiel inspirieren läßt. Spannung, abseits jeder Kategorisierung (Jazz, Funk, Blues, Psychedelia, Rock usw.) ist bei Philadelphys „PAINT“ garantiert und auch das Zusammentreffen mit Marc Ribot wird nichts schuldig bleiben!

Tiroler Tageszeitung: PAINT 1
Mit Paint hat der Innsbrucker Martin Philadelphy sein bislang reifstes Werk abgeliefert. Trotz zappaesker Einflüsse, die durch Klangexperimente á lá Robert Fripp ergänzt werden, wird eine unverwechselbare Handschrift Philadelphys in den ebenso intelligenten wie packenden Jazzrock-Collagen immer deutlicher. (volg)

Concerto, Nr. 1, Februar/März 2003 – Paint – Ein Livekozept
Paint ist nicht wirklich eine Band im herkömmlichen Sinne, viel mehr das Live-Konzept des Gitarristen Martin Philadelphy. Sein Hang zu frei improvisierter Musik lieferte ihm die Idee zu seinem Live-Konzept mit internationalen Musikern und Künstlern. Man legt sich hier auf keinen Musikstil fest, sondern malt miteinander spontan ein eigenes musikalisches Bild. Paint war und ist in erster Linie Kommunikation — über Grenzen hinweg — und dies auf schnellstmöglichem Weg, wobei Gesetze, Regeln und Formeln, die bei gängigen Jazz-Improvisationjams Ausgangspunkt für diverse Kommunikationen sind, völlig entfallen, meint Philadelphy.
Das ganze passiert so, dass vor jedem Konzert irgendwelche Stimmungsbilder, Phrasen oder Impulse besprochen und empfunden werden. Jeder Musiker macht sich davon ein Bild und „malt“ es dann live on stage mit seinem Instrument. Auch das Publikum wird auf dieser musikalischen Reise mit einbezogen, indem es Impulse für die Performance gibt: sei es durch ein Bild, das zur Bühne gebracht wird und das dann spontan vertont werden soll, oder durch etwaige Zwischenrufe.
Wechselnde Mitpainter des Projektes sind Tom Abbs (b), Dave Brandt (dr) und David Wasik (dr) aus den U.S.A., Pavel Fajt (dr, perc) und Jirshi Hradil (keyb.) aus Tschechien. Osterreich ist mit Alexander Dostal (dr), Didier Hampl (b), Jörg Höllwarth (dr) und Roland Pickl (akk.g) vertreten.
Dass das Ganze einen sehr freien und gesetzlosen Charakter hat, versteht sich von selbst, und CONCERTO wünscht dem spannenden und teils skurrilen Projekt alles Gute für weitere Musik-Gemälde. (Sigi Schneider)

Termine

am So, 02.06.2024 um 17:00

EXTRA DRY – Ein musikalisch-kulinarisches Ereignis | Villa For Forest

Villa For Forest, Viktringer Ring 21, Klagenfurt EXTRA DRY – Musik
verbindet europäische Musiktradition mit der Kunst der Improvisation.
– ist Vielstimmigkeit ohne Sentiment – armenisch, kärntnerisch, slowenisch, notiert und imaginiert – da Capo al Coda.
– macht Noten mit Köpfen und spielt Musik mit Zwischentönen.
Spontaneität, Spielwitz, Emotionalität und Virtuosität sind die musikalischen Markenzeichen des Trios.
——————
EXTRA DRY – Kulinarik
Armenische Familie Asatrian (Schaschlik, Beilagen, Süßes)
Eintritt: 50,– (Musik | Getränk | Grill-Buffet)
Kartenreservierungen & Onlinekauf:
office@innenhofkultur.at | www.innenhofkultur.at | Telefon | SMS