MICHI LAGGER TRIO feat. Michael Erian

Datum: Fr, 23.03.2007
Veranstalter: Verein Innenhofkultur
Ort: cik@künstlerhaus.klagenfurt

Michi Erian (ts)
Michi Lagger (p)
Dusan Simovic (b)
Reinhold Schmölzer (dr)

Das Trio wurde in Graz gegründet und spielte schon häufig in der heimischen Clubszene ( Miles Jazzbar/Graz, Royal Garden Jazz Club, nächste Veranstaltung: Jazzwerkstatt Graz).
Spielen werden wir hauptsächlich meine eigenen Arrangements von Jazzstandards und Monk Originals.

Michael Lagger, Jazz-Klavier
Mit profunder klassischer Ausbildung
„Mein Eltern sind kulturell sehr interessiert und wollten mir eine Möglichkeit bieten, mich kreativ entfalten zu können. So habe ich mit sieben Jahren die private Musikschule Musicus in Villach besucht, wo ich über das Keyboard zu den Tasten-Instrumenten kam. Der Lehrer vermittelte uns schon sehr früh Harmonielehre, das Spielen von Akkorden und Improvisation. Mit zehn begann ich dann an der Bezirksmusikschule Villach mit klassischem Klavier. Und mit zwölf entdeckte ich meine große Leidenschaft für Jazz. Das ergab sich durch meinen Freundeskreis im Gymnasium, zu dem zwei Saxophonisten zählten. Wir haben dann begonnen, leichte Jazz-Standards zu spielen. Nicht zuletzt war es die auch die Freude am gemeinsamen Musizieren, die mitspielte. Denn dieser Austausch zwischen den Musikern fasziniert mich. Und seither gilt mein Hauptinteresse dem Jazz“, erzählt Michael Herr Lagger, gebürtiger Klagenfurter, der seit Herbst 2004 am Kärntner Landeskonservatorium Konzertfach Klavier und seit dem Herbst des Vorjahres nun an der Kunst-Universität Graz (KUG) bei Harald Neuwirth, Fritz Pauer und Renato Chicco die Studienrichtungen Klavier-Jazz sowie IGP Jazz studiert und beide im Sommer 2007 mit dem Bakkalaureat abschließen wird.

Darüber hinaus studiert der junge Pianist weiterhin auch noch klassisches Klavier bei Alexei Kornienko m Kärntner Landeskonservatorium. Und für nächstes Jahr plant er im Rahmen des Erasmus-Programms ein Auslandssemester in Paris, wie Lagger erzählt: „Den Magister möchte ich im Ausland machen. Paris fasziniert mich aufgrund der regen Jazz-Szene und all der europäischen Künstler, die dort leben. Ich möchte dort bei Hervé Sellin studieren und möglichst auch Privat-Unterricht bei Pianisten wie Laurent deWilde oder Babtiste Trotignon nehmen.“
Der enorme Nuancenreichtum des Klaviers
„Dieser Nuancenreichtum des Klaviers fasziniert mich. Es ermöglicht einem, viele unterschiedliche Stile zu spielen. Und man kann mit dem Klavier allein eine sehr große Klangfläche erzeugen, da man mehrstimmig spielen kann. Darüber hinaus bietet es einem sehr viele Möglichkeiten für den persönlichen Ausdruck“, beschreibt Lagger seine Entscheidung für das Klavier.

„Das Schwierigste ist es, wirklich frei zu sein beim Spielen, sich vom persönlichen Druck zu lösen, wenn man z.B. im Ensemble spielt. Und es schaffen, das auszudrücken, was man vorbereitet hat und dann in einer Improvisation umsetzen möchte“, so der junge Pianist.
Balance zwischen Alt und Neu
„Ich komme natürlich vom Bebop her. Das ist für jeden Jazz-Pianisten die Basis, der wichtigste Stil. Aber prinzipiell hole ich mir aus jeder Richtung das, was mich besonders anspricht – und versuche, meinen eigenen Stil zu entwickeln“, erklärt Michael Lagger.

Ensemble-Erfahrung und eigenes Trio
Der junge Jazz-Pianist verfügt bereits über einige Ensemble-Erfahrung: so ist er u.a. Pianist des Lukas Gabric Quartetts, mit dem er auch die CD „A Tribute to My Brother“ im Vorjahr aufgenommen und in diesem Sommer beim „Jazz over Villach“ gespielt hat. Außerdem wirkt er bei der Big Band Lienz mit und arbeitet mit Hans Lassnig, Michael Erian, Stefan Gfrerer und Jure Pukl zusammen.

Und vor etwa drei Jahren hat er das Michael Lagger Trio gegründet, zu dem der Schlagzeuger Reinhold Schmölzer und der Bassist Robert Jukic gehören. „Das Trio entstand am Konservatorium. Wir sind im Vorjahr beim Marianne-Mendt-Festival in St. Pölten, heuer im ORF-RadioKulturhaus, in Joe Zawinuls Birdland, im Jazzland sowie in Kärntner Clubs aufgetreten. Mitunter wirken bei uns Solisten wie die Tenorsaxophonisten Michi Erian oder Jure Pukl mit“, erzählt der begeisterte Musiker.
Von Monk-Originals bis zu eigenen Arrangements
Derzeit beschäftigt sich der junge Nachwuchs-Jazzer im Rahmen seines Trios bzw. Quartetts hauptsächlich mit Arrangements von Thelonious-Monk-Originals, wie u.a. „Think of One“, „Trinkle Tinkle“, „Monk’s Mood“ oder „Well You Needn’t“.

Und er verfasst auch eigene Arrangements von Stücken unterschiedlichster Jazz-Stilrichtungen wie z.B. von „The very thought of you“, „So in love“, „My heart stood still“, „Chelsea Bridge“ oder „Don’t Explain“.
In „generations“-Förderpreis-Band gewählt
Und kürzlich wurde der ambitionierte Pianist, der am internationalen „generations“-Bandworkshop, der vom 30. September bis 6. Oktober in Frauenfeld in der Schweiz teilnahm, von der Jury, der u.a. Cedar Walton, Lewis Nash und Adrian Mears angehörten, in die Förderpreisband gewählt:

„Im Rahmen des Workshops wurden Combos gegründet, wo sich die Besetzung zwei Mal täglich änderte und jeweils unter der Leitung eines anderen Dozenten stand. Es gab dann acht Ensembles. Und schließlich wurde aus jeder Instrumentengruppe ein Musiker ausgewählt, der in die Förderpreisband aufgenommen wurde. Insgesamt sind es nun sechs Musiker. Wir werden 2007 in Frauenfeld proben und anschließend mit Adrian Mears als musikalischem Leiter eine Woche auf Tournee gehen“, freut sich Michael Lagger über die große Auszeichnung.
Erste eigene CD
Auf dem Programm des erfolgreichen Jung-Jazzers steht nun Ende dieses Monats seine erste eigene CD-Einspielung mit seinem Trio und den Bassisten Reinhold Schmölzer und Matthias Pichler, die anschließend präsentiert werden soll.
New Yorker Jazz-Szene als Ziel
Und wie sehen die Zukunftswünsche des jungen Jazz-Pianisten, der bereits zahlreiche Workshops bei so renommierten Musikern wie John Riley und Armen Domelian absolviert hat und im Vorjahr sogar Privatstunden bei Aaron Goldberg, einem seiner Vorbilder, in New York bekam, aus?

„Mein größtes Ziel ist es, mich in der New Yorker Jazz-Szene zu integrieren, um dort mit den ganz Großen spielen und von ihnen lernen zu dürfen. Ich möchte als freischaffender Künstler leben, dem es möglich ist, sich nur auf die Musik zu konzentrieren“, so Michael Lagger.
Text: Matthias Osiecki

Termine

am So, 02.06.2024 um 17:00

EXTRA DRY – Ein musikalisch-kulinarisches Ereignis | Villa For Forest

Villa For Forest, Viktringer Ring 21, Klagenfurt EXTRA DRY – Musik
verbindet europäische Musiktradition mit der Kunst der Improvisation.
– ist Vielstimmigkeit ohne Sentiment – armenisch, kärntnerisch, slowenisch, notiert und imaginiert – da Capo al Coda.
– macht Noten mit Köpfen und spielt Musik mit Zwischentönen.
Spontaneität, Spielwitz, Emotionalität und Virtuosität sind die musikalischen Markenzeichen des Trios.
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EXTRA DRY – Kulinarik
Armenische Familie Asatrian (Schaschlik, Beilagen, Süßes)
Eintritt: 50,– (Musik | Getränk | Grill-Buffet)
Kartenreservierungen & Onlinekauf:
office@innenhofkultur.at | www.innenhofkultur.at | Telefon | SMS