KOLLEGIUM KALKSBURG (20 Jahre schon)

Datum: Sa, 29.10.2016 um 20:00
Veranstalter: Verein Innenhofkultur
Ort: raj, Badgasse 7, Klagenfurt

20 Jahre Grammelschmalz im Dienste des WienerLieds
Heinz Ditsch - Akkordeon, Singende Säge, Gesang
Paul Skrepek - Kontragitarre, Gesang
Wolfgang Vincenz Wizlsperger - Liedgesang, Kamm, Euphonium
Eintritt: € 17 | 13 | 8,50

März 2016: Kollegium Kalksburg im Dopplerdezennium!
20 Jahre Grammelschmalz im Dienste des WienerLieds

Weil die Gründungsgeschichte des Kollegiums ein bisserl lang ist und auch (noch) keine schöne Schlusspointe hat, wollen wir erst gar nicht damit anfangen. Sicher ist, das die drei Spätberufenen im Vorfrühling, genauer am 9. März 1996 um Acht Uhr Abends, beim II. Herz Ton Wien-Festival (damals, alle drei im dreiunddreissigsten Lebensjahr, versprachen sie noch: ‚Drei reuige Hascherln pubertieren zum Herz ohne verletzen zu wollen‘) zum ersten Mal mit der Marke ‚Kollegium Kalksburg‘ die Bretter, die kaum Geld versprechen, betreten haben und auf ebendiesen über eine Stunde – lang? kurz? der Eine sagt so, die Andere so – herumgestanden sind. Mit gezählten vier Liedern, einem Langgedicht und viel sinnloser, aber umso verzweifelterer Moderation!
Diese künstlerische Konzeption verfolgt sie im Großen und Ganzen bis heute und brachte ihnen schon bald mehr oder weniger hilflose Beschreibungsversuche wie ‚Wienerlieddekonstruktionswunderkinder‘, ‚Postalkoholische Depressionsanarchisten‘, ‚Wurschtigkeitsvirtuosen in bester Hoffnung auf die letzte Ölung‘ u.ä. ein.
Und sonst? Ein kompaktes Häuferl Tonträger, Theater, Film und Gschisti Gschasti, vor allem aber ungezählte Auftritte auf allen wienerischsprachigen Bühnen der Welt … So war’s, so ist’s, und so mög’s bleibm, bis’s ledsde Breserl schdü dsareibm.
Gerda & Samuel Blattbauer

an die dennen vonn der kalckspurck
große dramen, kleine siege
glücksmomente, niederlagen
keine, kleine, hohe gagen
getränkebons und bruderkriege

geburtstag, hochzeit, jubiläen
notfalls auch sogar noch taufen
(einer weiht, die andren saufen)
beim wiatn gibts ein wiedersehn

antonio fian liest und dichtet
auch groß erklangt das kombinat
wer freunde hat, hat auch salat!

ich wünsch, dem reim wie nur verpflichtet:
euch lang noch bis zur seligkeit:
denn alle lust will ewigkeit!

März 2016: Kollegium Kalksburg im Dopplerdezennium!
… und zwanzig waren, wie eines war.

Nach 20 Jahren Selbstzerstörung und -verleugnung, vermeintlich im Dienste des WienerLieds, aus berufenen Mündern hören zu müssen, dass das, was sie jetzt ‚machen‘ mit WienerLied nur mehr sehr wenig zu tun hat und früher im besten Fall noch als Heurigenanstrudelungsgedudl durchgehen konnte, muss gerade für die drei spätberufenen Kalksburger ein schwerer Schlag gewesen sein. – All die Jahre des Strebens vergebens? Das ringen um Ausdruck, das schinden von Eindruck, die Ruachlarei, die Räusche, die Auf und Abs und Hin und Hers, ois fia di Fisch?
Erfolge, ja, die gabs: viele kleine, ein paar Große, viel Schönes auch und Tragisches.
Aber die Jahre sind gekommen, die Jahre sind gegangen, und mit ihnen die Erinnerung.
Geblieben sind ein paar Narben an Körper und Seele (der Geist ist unverwundbar), eine Handvoll selbstgestrickter Kompaktdisketten, die goldene Ehrennadel der Weinviertler Sektion des Österreichischen Alpenvereins und nicht zuletzt, aber ziemlich am Ende, drei ergrauende Wienerlieddekonstruktionswunderkinder, die vielleicht manchmal ein bisserl wehmütig, sicher aber ohne Reue kurz zurückschauen, dann aber schnell wieder nach Vorn, furchtlos ins Auge des Hurrikans ‚Zukunft‘. Aber wo die Gesundheit wohnt und die Zufriedenheit ein und aus geht, da zieht gerne auch das Glück bald ein … oder so. Wir wünschen’s Ihnen!
Karl und Edmund Grießbichla

fa gott
 
Heinz Ditsch
 Akkordeon, Singende Säge, Gesang

 

dro mell
Paul Skrepek
Kontragitarre, Gesang

 

le elikonn
 
Wolfgang Vincenz Wizlsperger
 Liedgesang, Kamm, Euphonium

Die drei im besten Sinne des Wortes
dilettierenden Kapellmeister

sind Fanatiker des Ausdrucks, große Entdecker im Reiche des Erhabenen, auch des Hässlichen und Grässlichen, noch größere Entdecker im Effekte, in der Kunst der Schauläden. Allesamt Talente weit über ihr Genie hinaus. Virtuosen durch und durch! Geborne Feinde der Logik und der geraden Linie, begehrlich nach dem Fremden, dem Exotischen, dem Ungeheuren.
Begehrlich nach allen Opiaten der Sinne und des Verstandes. Im Ganzen eine verwegen wagende, prachtvoll gewaltsame, hochfliegende und hoch emporreißende Art Künstler, welche dem neuen Jahrtausend den Begriff Künstler erst zu lehren haben wird … aber krank!

Unter dem Motto: Was wäre Wien
verpflichten sich anlässlich des Herz.Ton.Wien. Festivals im März 1996 drei Jazzmusiker freiwillig der Wiener Gesangs- & Musicirtradition. In diese schwere Pflicht genommen, singen & musiciren die drei pflichtbewussten Wiener ausschließlich Original Wienerlieder in 1a Prima Qualität. Vom Jazz (Alkohol ist keine Lösung) bleibt nur der Atem. Selbst die mit heißem Bemühn durchaus studierten Instrumente (Kontrabass, Fagott, Schlagwerk) bleiben ungezupft, ungeblasen und ungeschlagen zu Hause. Gezupft wird eine Kontragitarre, geblasen ein Kamm, gezogen eine Harmonika, gestrichen eine Säge und jede außerwienerische Erfahrung aus dem Gedächtnis. (Wein spielt eine große Rolle!) Es wird gesungen. Es wird Gereimtes und Ungereimtes gewaltsam zum Vortrag gebracht. Es wird ein Wein sein. Erfrischungen werden wie von Geisterhand gereicht (der Wein ist eine tragende Säule der Kalksburger Abendkonstruktion), die Akteure mischen sich zwanglos unter das glückliche Publikum und die Erinnerung an außerwienerisches (Wodka) kehrt langsam wieder zurück. In gemüthlichem Geplauder über Lutoslawskis begrenzte Aleatorik klingt der Abend aus …

Termine

am So, 02.06.2024 um 17:00

EXTRA DRY – Ein musikalisch-kulinarisches Ereignis | Villa For Forest

Villa For Forest, Viktringer Ring 21, Klagenfurt EXTRA DRY – Musik
verbindet europäische Musiktradition mit der Kunst der Improvisation.
– ist Vielstimmigkeit ohne Sentiment – armenisch, kärntnerisch, slowenisch, notiert und imaginiert – da Capo al Coda.
– macht Noten mit Köpfen und spielt Musik mit Zwischentönen.
Spontaneität, Spielwitz, Emotionalität und Virtuosität sind die musikalischen Markenzeichen des Trios.
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EXTRA DRY – Kulinarik
Armenische Familie Asatrian (Schaschlik, Beilagen, Süßes)
Eintritt: 50,– (Musik | Getränk | Grill-Buffet)
Kartenreservierungen & Onlinekauf:
office@innenhofkultur.at | www.innenhofkultur.at | Telefon | SMS