Author: Christian Lehner
Das Festival „Donnerszenen“ soll Menschen in die Stadt bringen und die Einheimischen auf das großartige Schaffen der heimischen Künstler aufmerksam machen.
KLAGENFURT. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz betont, „dass Kunst und Kultur im öffentlichen Raum einen wesentlichen Beitrag zur Belebung der Stadt hat, im touristischen Bereich sowie im wirtschaftlichen Bereich“. Das Stadtmarketing unter Geschäftsführerin Inga Horny hat daher ein kulturelles Programm zusammengestellt, das die heimische Kulturlandschaft umfassend abbildet.
Neben den städtischen Galerien und dem Musilmuseum sowie den Literatur- und Musik-Picknicks wird heuer das Festival „Donnerszenen“ – an zehn Donnerstagen im Juli, August und am 3. September, jeweils von 16 bis 22 Uhr – Gäste und Einheimische in die Stadt locken. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Innenhöfe. Neben einigen „klassischen Höfen“ öffnen die Eigentümer für die „Donnserszenen“ auch Innenhöfe, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, wie zum Beispiel der Hof der Familie Neumüller am Waagplatz, der Grüner-Innenhof in der Bahnhofstraße oder der Domgarten in der Lidmanskygasse.
Aufmerksamkeit für die Kulturszene
Insgesamt werden in den Sommermonaten – angepasst an die Corona-Bestimmungen – an 15 Locations 150 Konzerte, kleine Theateraufführungen, Performances und Lesungen bei freiem Eintritt geboten. Der Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischer Musik. Mathiaschitz: „Als Kulturreferentin freut es mich, damit die heimischen Künstler zu fördern. Und die heimische Bevölkerung soll damit auf die Klagenfurter Kunst- und Kulturszene aufmerksam gemacht werden.“
Wirtschaft und Tourismus profitieren
„Die Initiative bringt einen Mehwert für die Künstler, aber auch für die Wirtschaft“, betont Wirtschafts- und Tourismus-Stadtrat Markus Geiger. „Wir haben uns mit den Innenhöfen als Veranstaltungsort auf eine der großen Stärken der Stadt fokussiert und Künstler mit Klagenfurt-Bezug eingeladen, diese mit Leben zu erfüllen, was gut mit langen Einkaufsabenden in der Innenstadt kombiniert werden kann.“ Die Geschäftsleute haben jedenfalls die Möglichkeit, auch nach 18 Uhr offenzuhalten.
Junge und Arrivierte
Bei der Programmierung setzte Klagenfurt-Marketing-Chefin Horny auf eine Mischung aus arrivierten und jungen Künstlern, die mit Kurzauftritten von ca. 35 Minuten auch Lust auf ihre Herbstprogramme machen können. Bei der Programmgestaltung haben Lea Friessner und Raimund Spöck vom „Verein Innenhofkultur“ maßgeblich unterstützt.
Einer der arrivierten Protagonisten des Festivals ist der aus Klagenfurt stammende Jazzmusiker Wolfgang Puschnig. Er begrüßt die Kulturinitiative und vor allem, dass man in diesem Fall nicht auf Top-Stars und große renommierte Festivals setzt, „sondern das heimische künstlerische Potenzial in den Mittelpunkt rückt und auch jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Präsentationsplattform ermöglicht. Eine schöne Wertschätzung, die auch das Bewusstsein für den Wert von Kunst und Kultur schärft“. Denn Kunst und Kultur sollte man „nicht immer nur als Wirtschaftsfaktor sehen“. Christine Lavant oder Ingeborg Bachmann seien zu Lebzeiten auch keine Bestseller gewesen und deren Großartigkeit sei erst viel später bemerkt worden.
DONNERSZENEN: 2. Juli bis 3. September, jeden Donnerstag von 16 bis 22 Uhr Eintritt frei!