Leserbriefe
LESERBRIEF DES TAGES
Bürger als Kreditgeber
Leser schlägt vor, dass der Bürger der
öffentlichen Hand gegen Zinsen Geld leihen soll. Außerdem fordert er
eine Offenlegung der finanziellen Situation.
Kürzlich
las ich vom Angebot des Bürgermeisters einer mittelgroßen deutschen
Stadt an seine Bürger, ihr Erspartes der Stadt zur Finanzierung
kommunaler Vorhaben zu drei Prozent Zins zu leihen, einem Zinssatz, von
dem heutige Sparbuch-Inhaber nur träumen können. Das Angebot würde rege
angenommen, las ich.
Nun frage ich die
Verantwortlichen in Bund, Land, Städten und Gemeinden: Bei wem
eigentlich nehmen Sie Darlehen, Kredite, Anleihen oder was immer und zu
welchem Zinssatz? Was spricht dagegen, dass Sie den Bürgern Ihres
jeweiligen Verantwortungsbereiches die finanzielle Situation Ihres
Gemeinwesens klar, vollständig und verständlich einerseits und die
beabsichtige Investition andererseits ebenso unmissverständlich und
transparent wie kontrollierbar erläutern, für welche Sie Ihre
Mitbürger/Wähler um einen Kredit mit Zinsen – minimal Inflationsrate –
bitten?
Wäre das nicht kostengünstiger
für Sie und uns Bürger, die getreu dem Rat der Alten handelten, der da
heißt, „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“?
Gleichzeitig würde breites
Nachdenken über Kapital und Kredit gefördert und den Sinn, wofür man
Geld ausgibt. Politiker hätten die Chance, endlich auf intelligenterem
Weg zu argumentieren als jenem erbärmlichen der kürzlichen
„Wahlkrämpfe“. Wer der Angesprochenen antwortet mir öffentlich?
Vielleicht der Kärntner Landesrat für Finanzen? Nur so viel noch: Meine
Mitbürger, die sich Eigentum geschaffen haben und dazu noch Erspartes
besitzen, Sie und ich sind in jedem Fall die letzten Schuldner, die für
den stets wachsenden Schuldenberg aufzukommen haben werden. Solange
nämlich, bis wir unser Eigentum und unser Erspartes los sein werden.
Wehren wir uns, bevor wir das uns aus voll besteuertem Ersparten
Erarbeitete los sind, wir, die wir mit den Massensteuern Lohn- und
Mehrwertsteuer ohnehin schon etwa 70 Prozent der Gesamtsteuerlast der
Republik tragen!
Peter Aigner, Möllbrücke
Brutale Sprache
LB „Ideologische Hetzjagd“, 2. 9.:
Welch’ Land, in dem wir leben!
Da bestellt jemand drei Bier und das Urteil? Faschist. Da spielt jemand
unschuldig Paintball und das Urteil? Rechtsextremer. Da scherzen
Jugendliche in Ebensee mit ein paar alten KZ-lern? Kriminelle. Da
treten ein paar „pubertierende Glatzen“ auf, und es passieren „Fehler
seitens der Veranstalter“ (Was mehr als ein Fehler sollte es sein,
Nazidevotionalien im Internet zu verkaufen?) und was passiert:
Ideologische Hetzjagd. Jagen wir sie zum Teufel: Die links motivierten
Hetzer und Verunglimpfer. Verunglimpfen wir: Darabos und Rohr. Wissen
wir: Von nichts. Haben wir: Nie etwas gewusst. Außer: Die Ostküste ist
Schuld am Unfall eines Betrunkenen. Negerwitze endlich wieder in. Die
Exiljuden noch endlicher, nein endgültiger, wieder raus. Die Sprache,
die Symbole, die Gestik und Mimik gehen der Tat voraus. Und wir sind an
einem Punkt angelangt, an dem die Sprache eine Brutalität erreicht hat,
dass einem Angst und Bange werden kann, sind an einem Punkt angelangt,
an dem man sagen muss: Es reicht. Jedes Symbol für Extremismus (wie das
Ulrichsbergtreffen unzweifelhaft eines ist, besser und hoffentlich
endgültig: eines war) welches abgeschafft wird, gibt ein wenig Grund
zur Hoffnung. Hoffnung, dass Menschen, die Extremismus verharmlosen und
sogar manipulativ umzudeuten, versuchen, in der Minderheit bleiben.
Peter Clar, Drobollach
(Kleine Zeitung vom 5. September 2009)
——
Ideologische Hetzjagd
Das Ulrichsbergtreffen ist ein
friedliches Treffen zum Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege und
des Kärntner Abwehrkampfes! Dass seit Jahren versucht wird, diese
Veranstaltung ins rechte bzw. rechtsextreme Licht zu stellen, ist
traurig. Vor allem, wenn man dies auf Grund von einigen wenigen
pubertierenden Glatzen mit Springerstiefeln macht, die in der Regel am
Fuß des Hügels abgehalten werden hinaufzukommen und die, wenn sie oben
wären, unter über 1000 friedlichen Besuchern untergehen würden.
Selbstverständlich sind seitens der Veranstalter Fehler passiert.
Rücktritte waren und sind fällig bzw. sind zu spät erfolgt. Was jedoch
die SP-Politiker Darabos und Rohr von sich geben, ist eine rein links
ideologisch und politisch motivierte Hetzjagd und Verunglimpfung. Ich
hoffe, dass sich Menschen finden, die über alle Zweifel erhaben sind
und fern von parteipolitischer Hetze auch heuer das Ulrichsbergtreffen
organisieren.
Mag. Horst Freunschlag, Villach