Affinità Ensemble für Alte Musik – sommer, nachts, traum | Villa For Forest
(auf historischen Instrumenten)
Elisabeth Baumer - Oboe und künstlerische Leitung
Mariella Cuchiero, Ana Inés Feola – Oboe und Blockflöte
Ivan Calestani – Fagott | Roswitha Dokalik – Violine
Pietro Prosser – Laute | Riccardo Coelati Rama – Violone
Markus Schöttl, Schauspiel | Marelieze Gerber - Gesang
Anja Kolmanics, Tanz
Eintritt: € 25 | € 15 StudentInnen und unter 18 Jahren
Supported by FOR FOREST - the voice for trees
Stimmungsbilder aus einer Welt der Märchen und Wälder, der Nacht und des Traums
Eine interdisziplinäre Performance
mit Musik von Henry Purcell & Matthew Locke, Worten von William Shakespeare & Erich Fried und zeitgenössischem Tanz.
Frei nach Shakespeares „Sommernachtstraum“ entsteht in dieser interdisziplinären Gesellschaft aus einem längst vergangenen Jahrhundert. Man lädt zu einem üppigen Fest ein, an dem auch anmutige Elfen und geckenhafte Hofnarren teilnehmen und alles höfisch-Steife vertreiben. Während die Gäste ausgelassen tanzen und trinken, stiehlt sich ein junges Liebespaar in den Wald davon.
In der Abendstimmung des Waldes werden die Liebenden von flötenartigem Vogelgesang begrüßt, der sie weiter in das Waldesinnere hinein lockt. Liebe, Begehren, Blätterrauschen und warmer Atem – heimlich und verschwiegen spielt es sich ab, mit lautlosen Zärtlichkeiten und ein bisschen Angst.
Doch plötzlich gerät alles durcheinander: der Jüngling wird verzaubert, verwandelt sich in ein wildes Tier, und die Schöne verliebt sich gar in einen Esel…
Ob Trugbild oder Wirklichkeit, Schein oder Traum: Das Schicksal treibt eine Posse mit den Menschen, doch letztendlich stimmen sie doch einen Triumphgesang an, worüber auch immer. Dem Träumer bleiben seine Träume, dem Spötter sein Spott. Der Schelm hat seine Freude dran.
Mit diesem lebendigen, konzertant-szenischen Spektakel entführt das Ensemble Affinità sein Publikum aus der gegenwärtigen Krisenrealität in eine fantastische Welt der Märchenwälder und Verliebten. Und Phantasie ist tatsächlich die Protagonistin des Abends – denn vieles, was auf der Bühne nur angedeutet wird, können die Zuhörer*innen frei in ihrer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt fortspinnen. Dabei entfaltet sich in einem kreativen Prozess ein enormes Potential an künstlerischer Energie sowohl bei den Ausführenden als auch beim Publikum, das sich auf eine äußerst sinnliche und zugleich vergnügliche Konzerterfahrung einlässt.
Unbeschwert-freudige und zugleich emotional aufgeladene Musik, ausdrucksstarker Tanz und berührende Texte vermengen in einer einzigartigen Melange Historisches mit Zeitgenössischem. Daraus entsteht eine kurzweilige interdisziplinäre Aufführung, die Humor, Sensibilität, Sinnlichkeit und Verve miteinander vereint.
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Die Oboistin Elisabeth Baumer gründete 2012 das österreichisch-italienische Ensemble Affinità aus dem Wunsch heraus, gemeinsam mit eng befreundeten MusikerInnen eine besondere Plattform für Kammermusik zu schaffen.
Inspiriert wurde der Name „Affinità“ von den feinen Empfindungen des Goethe-Romans „Die Wahlverwandschaften“, in der italienischen Übersetzung „Le affinità elettive“. Er spielt aber auch auf die italophilen Habsburger Kaiser des 17. und 18. Jahrhunderts und die engen Beziehungen zwischen der Wiener Hofmusikkapelle und etlichen italienischen Musikerpersönlichkeiten an.
Die Mitglieder von Affinità haben sich allesamt an den führenden Musikhochschulen Europas auf Alte Musik spezialisiert, spielen auf historischen Instrumenten bzw. Kopien und sind in zahlreichen prominenten Barockorchestern und Ensembles der internationalen Originalklang-Szene vertreten.
Den Programmschwerpunkt bildet die hochbarocke Holzbläser-Kammermusik, wobei auch interessante Wiederentdeckungen eine wichtige Rolle spielen. Dem Ensemble ist es ein besonderes Anliegen, die Ausdruckskraft dieses Repertoires mit allen Mitteln der barocken Klangrede zu entfalten.
Je nach Programm variieren die Besetzungsgröße und instrumentale Zusammensetzung.